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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 63

1829 - Reutlingen : Mäcken
zur Beförderung guter Gesinnungen rc. 63 was er hatte , und. fand immer etwas daran zu tadeln, daher er beständig etwas Anderes und Besseres verlangte. Wenn er z. B. einen neuen Rock bekam, so hatte er ent- weder an den Knöpfen etwas auszusetzen, oder er war ihm zu weit, zu lang, zu enge u. s. w. Giengenseine Aelrern mit ihm spazieren, so klagte er bald über die Hitze, bald über den weiten Weg, seufzte beständig und sagte fast alle Augenblicke, wenn wir doch nur erst da wären! War man endlich angekommen, so gefiel es ihm wieder an diesem Orte nicht, und erwünschte, daß seine Aeltern mit ihm nach einem andern Orte gegangen wä- ren. Auf diese Art verbitterte sich der unzufriedene Adolph fast jedes Vergnügen, und wurde seines Lebens nicht froh. Er hatte keine Freunde, denn wer möchte wohl gern mit einem solchen Unzufriedenen umgehen? Cr hatte aber auch fast niemals ein fröhliches Herz, und genoß das Gute, welches er hatte, wenig oder gar nicht. Möchtet ihr ihm wohl ähnlich werden? 17. Der Barmherzige. Kunz und Klaus giengen an einem sehr kalten Win- tcrtage mit einander über Feld. An der Straße fanden sie einen unbekannten Menschen im Schnee liegen, wel- cher fest zu schlafen schien. Kunz hatte Mitleiden mit ihm, und aus Besorgniß, daß er erfrieren möchte, nä- herte er sich ihm, um ihn aus dem Schlafe zu wecken. Aber so viel er ihn auch rüttelte, so erwachte er doch nicht. Den kannst du lange rütteln, rief Klaus lachend; erwirb nicht aufwachen, er ist betrunken; laß den Kerl liegen, und komm; es ist kalt. Nein, antwortete Kunz, so un- barmherzig kann ich nicht seyn, wie leicht könnte der arme Mensch erfrieren, und mag er immerhin betrunken seyn, er ist ein Mensch, und zwar ein hülfsbcdürftiger Mensch; ich will thun, was ich kann, um ihm das Le- den zu retten. Nun so mache, was du willst, rief Klaus unwillig; ich mag nicht länger hier stehen und frieren; und damit gieng er weiter. Kunz bedeckte nun eiligst den Schlafenden mit Schnee, weil er gehört hatte, daß der Schnee wärme, und lief dann so schnell wie möglich nach dem nächsten Dorfe, um einen Wagen zu holen. Glücklicher Weise fand er auch gleich einen Menschenfreund-
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