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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 110

1829 - Reutlingen : Mäcken
110 Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. drohend herabhangen, und Stalaktiten genannt werden. Die Masse heißt mir Recht Tropfstein, weil sie durch herabtropfelnde und allmählig erstarrende Flüssigkeiten ge- bildet wird. Hie und da haben gewaltige Ströme die Gcbirgs- masscn durchbrochen und von einander gerissen, so daß die Wände der ftehengebliebcnen ein ungeheures Thor bil- den. So entstanden die Meerengen, durch welche Län- der getrennt, Meere verbunden werden, wie z. B. die Meerenge von Gibraltar, an welcher die Spitzen von Europa und Afrika sich nähern, und durch die das mit- telländische Meer in den Ocean strömt. In der langen majestätischen Reihe der Bergriesen sicht obenan der mächtige Ch im bora sso, der sich in einer Höhe von K)3o2fuß über die Mecrcsfläche erhebt, und nicht nur der höchste Punkt Amerika's, sondern der ganzen Erde ist. Ihm folgt der Mont Rosa mit ei- ner Höhe von i458o Fuß; diesem der Montblanc mit 14)46 Fuß; diesem der Ortler mit 14016 Fuß. Bis zu 12870 Fuß sinkt dann die Jungfrau, eine Bergspitze Hclvetiens oder der Schweitz, und bis zu 11424 der Pik auf der Insel Teneriffa herab, und alle diese Berggipfel, weder von Menschen noch Thieren be- wohnt, mit ewigen Schneemassen bedeckt, bieten den schauerlichen Anblick einer leblosen, von düsteren Abgrün- den durchschnittenen Wüste dar, und sind zum Theil Heiligthümer der Natur, die nie ein menschlicher Fuß betrat. Die höchste menschliche Wohnung, das Kloster auf dem S. Bernhard, liegt nur 7731 Fuß über der Meeresfläche; die höchste Herberge unseres deutschen Vaterlandes, das Brocken haus, erhebt sich nur 3276 Fuß; der höchste Punkt des schlesischen Gebirges, die S ch n e e k 0 p p e, übersteigt nicht die Höhe von 4--00 Fuß. Das unermeßliche Meer, welches alles Land der Erde umschließt, und es von seinen schädlichen Dünsten be- freit, indem es sie an sich zieht; hat eine meistens un- ermeßliche Tiefe; denn schon ließ man das Senkblei bis auf 4680 Fuß auskaufen, ohne Grund zu finden. Doch ist diese Tiefe sehr verschieden; denn, gleich dem Boden des festen Landes, besteht der Boden des Meeres aus Bergen und Thälern, Hügeln und Felsen, und wie die Hand des Menschen unaufhörlich das feste Land mit Ge-
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