1829 -
Reutlingen
: Mäcken
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 90
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
V. Produkte der Erde. 123
wollen. So ist cs z. B. bei der Bcutclratte und bei
dem Känguruh. —> Die Brauchbarkeit der Sau-
ger bi ere ist außerordentlich groß und vielfach. Zum
Reiten, Ziehen, Lasttragen und zum Ackerbau bietic«
dem Menschen die Pferde, Maulthiere, Esel, Ochsen,
Büffel, Rennthiere, Elephanten, Kamcele und Hunde.
Zur Jagd und zum Bewachen seines Eigenthums bedient
sich der Mensch des Hundes. Die Katzen, die Igel,
die Ameisenbären, und mehrere andere Säugcthicre, ver-
tilgen allerlei schädliche Thiere. Das Fleisch des Rind-
viehes, der Schafe. Ziegen, «Schweine. Hirsche, Hasen,
Kaninchen, und in einigen Landern auch das Fleisch der
Pferde und Hunde, dient den Menschen zur Speise.
Auch der Speck, das Schmalz, das Blur und die Milch
der Thiere dient uns zur Nahrung. Aus dem Fette des
Wallstsches wird der Fischthran gemacht, welcher so viel-
fach zu gebrauchen ist. Seine Zunge wiegt etliche tau-
send Pfund, und giebt l5 bis 20 Tonnen Thran. Die
Lichter, mit welchen wir unsere Stuben erleuchten, sind
aus dem Fette der Ochsen und «Lschaafe gemacht, wel-
ches Talg oder Unschlitt genannt wird. Die Seife be-
steht meistens aus Talg. — Vorzüglich groß. und aus-
gebreitet iß der Nutzen, welche die Haute und Felle der
Saugethicre, ihre Haare, und besonders ihre Wolle den
Menschen gewähren. Manche Fette werden so zubereitet,
daß die Haare daran bleiben, und dann heißen sie Pelz-
werk. Es ist das Geschäft des Kürschners, sie zuzube-
reiten. Das meiste Pelzwerk liefern uns, außer den
Schafen , die wilden Thiere, besonders die Füchse, Zobel
und Hermeline. Die Häute der wilden Schweine und
Seehunde werden zum Beschlagen der Koffer gebraucht.
Wenn den Häuten der Thiere die Haare genommen, mrd
sie weich und geschmeidig gemacht worden sind, so wer-
den sie Leder genannt. Mit Zubereitung des Leders be-
schäftigen sich die Lohgerber, Weißgerber und Sämisch-
gcrder; sie benutzen dazu vorzüglich die Häute der Och-
sen, Kälber, Schaafe, Rehe und Ziegen. Saffian, ein
schönes glänzendes Leder, wird aus Iiegenfellen, und
' Korduan aus Bochsfellen gemacht. —, Aufmannichfalti-
ge Weise wird das Haar der Tbicre, und ins Be-
sondere die Wolle der Schaafe, zur Bekleidung des Men-
schen benutzt. Die Haare der Kühe, Kälber und Pferde