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1. Volksschulenfreund - S. 48

1819 - Leipzig : Dürr
48 Dritte Abtheilung. " •• wollten, denn ihm wäre es dießmal gleickwiel. Jedes Kind wäre «un gern an den Ort gegangen, wohin das an- dre weniger gern ging. Otto sagte : Mein Freund Paul in Reichclödorf hat lang auf einen Besuch von mir gewartet, er hat schöne Blumen, und ich habe mich gar sehr auf die- sen Tag gefreut. Gehe mit dahin, liebe Schwester. Ach ! sagte diese, ich möchte gern meine kranke Freundin Sophie in Werbiodorfsehen; sie hat mir sagen lassen, sie dürfte noch nicht ausgeben und schnete sich recht nach mir, komm Du mit mir! Otto hatte freylich keine große Lust dazu, weil er in Werbisdorfuicht viele Spielkameraden zu finden glaubte. Der Vater hörte den Streit und sprach: Wir wollen loo- scn, wie es trifft, so soll es werden. Er schrieb die Namen der zwey Dörfer auf zwey Zkttel, und Regine mußte ziehen. Das Loos entschied für Otto. Man machte Anstalten zur Abreise. Da sahe Otto, daß seine Schwester nicht recht vergnügt war. Du gehest unsern mit, sprach er. Sie antwortete: Ich göiyie Dir, lieber Bruder, Dein Vergnü- gen, aber mich dauert meine gute Elise, die bey ihrer Krank- heit so viele Freuden hat entbehren müssen, und die gewiß heute sehr traurig ist, wenn ich nicht komme. Ich geh' mit Dir nach Werbisdorf, sagte Otto, und eilte'zu seinem Vater ihm dieß zu melden. Dieser freute sich über die Lie- be und Nachgiebigkeit unter seinen Kindern. §. 20. Gib nicht nach, wenn man Böses von Dir verlangt. 60 Reqine blieb fast immer in der Stube bey ihrer Freun- din Elise. Otto fand aber unter andern Kindern, die zum Besuch da waren, zwey muthwillige Knaben. Er spielte Nachmittags eine Zeit lang den Ball mit ihnen; dann gin- gen sie spaziren. Sie kamen an einen Garten, wo schöne Birnen an einem noch jungen Baume hingen. Jene bey- den Knaben machten sogleich Anstalt hinaufzusteigen, und die Früchte zu stehlen. Otto sollte ihnen helfen. Aber die- ser schlug es ab. Sie redeten ihm freundlich zu , es habe nicht viel zu bedeuten; sic drohctcn ihm mit Schlägen, aber sie richteten Nichts bey ihm aus. Seine Antwort war: Ich werde mich gegen solche Knaben schon zu wehren wissen, aber ich kann auch fortgehen, und Euer Vorhaben Euren Aeltorn anzeigen. Das wollten sie doch nicht, und so wan-
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