1819 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hempel, Carl Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1816
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
7s Fünfte Abtheilung.
Die Magnetnadel ist von Stahl und durch ein solches Be-
streichen magnetisch geworden, und darum zeigt sie in die
Gegend dcs Norden. Der Kompaß ist sehr nöthig für die
Schiffer, die bey trüben Himmel oft viele Tage und Wo«
chen die Sonne und die Sterne nicht sehen; aber dann
hilft ihnen der Kompaß die Gegend finden, nach welcher
die Richtung ihres Schiffs geht.
§. 3-
Der Nutzen des Windes.
C^I Fritz wünschte, dass kein Wind seyn möchte;
weil seine Blumentische bey einem Sturm umgeworfen
wurden. Aber sein Vater wies ihn Zurecht. Wenn im
heissen Sommer, sprach er, dich ein sanfter Wind ab-
kühlt, freut dich diess nicht ? Wenn er bey schwüler '
Hitze ilegenwolken herbey führt und die Luft reinigt;
oder wenn er bey anhaltendem trüben Himmel die Wol-
ken vertreibt und alles heiler wird, oder wenn er schwe-
re G. witter und Wolken mit Schlossen und Hagel zer-
theilt und schnell fortführt: ist uns diess ni> ht angenehm?
Und, letzte der Vater hinzu, wie viel Hebende Gewäs-
ser f Sümpfe und Moräite würden Hinkend werden und
giftige, garstige Diinsie verbreiten, wenn sie nicht der
Wind bewegte! Er treibt Mühlen er treibt die Schiffe
fort, und bringt uns vielen Mutzen, freilich auch zu,
weilen Schaden: denn er reifst auf dem festen Lande
glicht selten Bäume und Häuser umj; er schleudert auf
den Gewässern die Schiffe durch die Wellen in die Höh©
und senk» t sie in die Tiefe, zerschmettert Ae auch wol
an Felsen, oder sie gehen in dem Abgrund unter. Da
fühlt der Mensch feine Schwachheit und des Schöpfers
Allmacht; aber darüber sollen wir doch nicht das viele
Gute vergessen, was uns Gott auch durch die Bewe-
gung der Luft durch den Wind erzeigt,
§. 4.
Vom Nebel, Thau und Reif.
H2 Fritz wollte mit seinem Vater früh ausgehen,
aber mau konnte Wegen eines dichten Nebels nicht fünf
Schritte vor sich hin selten Es ist kalt; und feucht,
sprach Fritz, wir wollen zu Hause bleiben. Bist Du krank,