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1. Volksschulenfreund - S. 197

1819 - Leipzig : Dürr
Kurze Geschichte der Deutschen. 197 worden, der König regiere schlecht und dergleichen mehr. Er hatte nur etwa noo Mann bey sich, und doch wider- setzte sich ihm kein Ort ernstlich. Die Treulosigkeit mehre- rer Marschalle und Mirüstep, die gar keine Vorkehrungen für einen solchen Fall gemacht, ja, wie cs scheint, ihm den Eingang und seine Fortschritte erleichtert hatten; seine Be- rcdtsamkeit, die 'Anhänglichkeit der Soldaten und so vieler, die ohne nichts mehr galten und hatten, auch die geringe Liebe, welche sich die neue Regierung erworben, undbcson- ders die Prinzen, die mit ihren Anhängern alles Alte, wenn es auch ungerecht und drückend war, wieder herstellen wollten, bewirkte, daß er ohnehindermß nach Paris kann Die gegen ihn geschickten Krieger gingen zu ihm über, nur wenige blie- den dem Könige treu, der bald nicht mehr wußte, wem er sich anvertrauen sollte, und dem zwar die Pariser ewige Treue schwuren, für den sie aber nichts thaten. Den 20. März Abends 9 Uhr zog Napoleon ein, Tags vorher war der König fort. Doch war der Einzug nicht, wie ehemals, glanzvoll und ,nu Iubelschall verherrlicht. Mit Schrecken vernahm man überall die Nachricht; in Wen war schon ein Versuch, den jungen Napoleon zu entführen, mißgeglückt. Die Fürsten vereinigten sich aber sogleich rum neuen Kampf. Mürat, König von Neapel, der sich immer zweydeutig gezeigt, jetzt aber offenbar Napoleons Freundschaft suchte, wurde von den Oesterreichern aus Neapel vertrieben, und flüchtete nach Frankreich. Napo- leon wollte den Pariser Frieden halten, aber die Verbün- beten kannten seine Wortbrüchigkeit, und erklärten; sie wollten zwar Frankreich keine Regierung aufdringen, aber auch keine, ihrer Ruhe gefährliche, gestatten. Aufs neue zogen die Heere gegen ihn, unter ihnen Z4 Prinzen und Fürsten. Der Fürst Schwarzenberg und Fürst Wrede drangen am Obdrrhein nach Frankreich. Fürst Blücher war am Niederrhein, Herzog Wellington in den Nieder- landen, wo sich auch Ludwig Xv Ui. aufhielt. Napoleon hatte abermals eine starke Armee, da mehrere hundert- tausend Gefangene zurückgekehrt waren, die nach Rache dürsteten. Im Innern waren zwar Unruhen gegen ihn ent- standen, doch richteten seine G«gner nicht viel aus, und viele traten zu ihm, um das schreckliche Uebel des Bürgerkriegs Zu verhüten. Er brach zuerst gegen Blücher los, den 15.
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