1819 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hempel, Carl Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1816
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
*40 Siebente Abtheilung.
einer Asiatischen Nation, überwältiget; aber diese nahmen
die.muhamedanische Religion an, und da sie l 45 r mit
der Einnahme von Constantinopel dem Griechischen Kaiser-
thum ein Ende machten und sich hier festsetzten, so verpflanzten
sie damit auch ihre Lehre in dieses Land, wo sie jetzt ihren
Hauptsitz hat, Ihre Anhänger haben sich in viele Sekten
getheilt.
§. M.
Die Kreuzzüge.
2?)J Eben diese Araber lind noch mehr die Türken, die
nach dem Jahr ,076 Palästina eroberten, erschwerten den
Christen die für so wichtig gehaltenen Wallfahrten in das
heilige Land. Sie plünderten und mißhandelten die Pil-
grime, oder ließen sich die Sicherheit theuer bezahlen. Der
dasige Patriarch bat um Hülfe, und die Pilgrime Unter-
stufen die Bitte durch die kläglichsten Schilderungen ihrer
Mühseligkeit, besonders der Einsiedler Peter von Amiens.
Der Papst Urban tl. hielt deswegen mehrere Kirchenver-
sammlungen, und zu Clermont in Frankreich machte seine
Schilderung einen solchen Eindruck, daß man auf seine
Aufforderung, das Land wieder zu erobern, einmüthig
ausrief: Gott will cs! Von allen Seiten strömten Men-
schen herbe»), ließen sich ein rothes Kreuz auf die rechte
Schulter heften, und alle beeiferten sich, diese ^üge zu be-
fördern. Der Papst hoffte das Christenthum unter den Un-
gläubigen auszubreiten und seine Herrschaft zu erweitern;
die Fürsten rechneten auch ans Vergrößerung ihrer Macht,
die kriegerisch gestimmten Völker auf Beute, und dazu
versprach der Papst allen Streitern Vergehung der Sünde.
Auch w rk e wohl die Vorstellung, das heilige Land selbst
zu sehen und zu betreten, auf viele fromme Gemüther. In»
Jahr i 9 > zogen mehrere ico,ooo auf verschiedenen Wegen
fort; aber es »varen meistens zügellose Schaaren, die, ehe
sie nachdem Sammelplatz-, Constantinopel, kamen, in den
Ländern, »vo sie schivelgen und rauben wollten, aufgerieben
wurden. Glücklicher war Gottfried von Bouillon a»»s
Lothringen, der mit einem regelmäßigen Heer von 80,000
Mann nach schrecklichen Grausamkeiten Jerusalem einnahm
und dort König wurde >099. Doch er starb schon noo
und nun war neue Hülfe nöthig. Da zogen wieder Schaaren