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1. Volksschulenfreund - S. 43

1860 - Leipzig : Dürr
Lehrreiche Erzählungen. 43 Schwester nicht recht vergnügt war. Du gehest ungern mit, sprach er. Sie antwortete: Ich gönne Dir, lieber Bruder, Dein Ver- gnügen, aber mich dauert meine gute Elise, die bei ihrer Krank- heit so viele Freuden hat entbehren müssen, und die gewiß heute sehr traurig ist, wenn ich nicht komme. Ich geh' mit Dir nach Werbisdorf, sagte Otto, und eilte zu seinem Vater, ihm dieß zu melden. Dieser freme sich über die Liebe und Nachgiebigkeit unter seinen Kindern. §. 28. Gib nicht nach, wenn man Böses von Dir verlangt. 60 Regine blieb fast immer in der Stube bei ihrer Freundin ' Elise. Otto fand aber unter andern Kindern, die zum Besuch da waren, zwei muthwillige Knaben. Er spielte Nachmittags eine Zeit lang den Ball mit ihnen; dann gingen sie spazie- ren. Sie kamen an einen Garten, wo schöne Birnen an einem noch jungen Baume hingen. Jene beiden Knaben machten so- gleich Anstalt, hinaufzusteigen und die Früchte zu stehlen. Otto sollte ihnen helfen. Aber dieser schlug es ab. Sie redeten ihm freundlich zu, es habe nicht viel zu bedeuten; sie droheten ihm mit Schlägen, aber sie richteten nichts bei ihm aus. Seine Ant- wort war: Ich werde mich gegen solche Knaben schon zu wehren wissen, aber ich kann auch fortgehen, und Euer Vorhaben Euren Eltern anzogen. Das wollten sie doch nicht, und so wanderten sie weiter. Es begegnete ihnen ein Mädchen mit einem großen Milchtopf und die beiden Brüder hatten große Lust, den Topf zu zerschlagen; sie baten Otto, er möchte sie nicht verrathen. Aber dieser gab zur Antwort: den Augenblick gehe id} zu Euren El- tern, wenn Ihr solche Streiche begehen wollet. Sie riefen lachend: Otto, Du bist ein einfältiger Tropf, daß Du Dir nicht mit uns diesen Spaß machen willst. Wir hätten allenfalls dem Mädchen Topf und Milch bezahlt. Ihr seid böse Gesellschafter, sagte Otto ; wißt Ihr »Euer Geld nicht besser anzuwenden? Könnt Ihr dem Mädchen den Schreck, die Angst und den Aerger be- zahlen, den Ihr derselben durch Euer Bubenstück verursachen wollet? Eure Art sich zu vergnügen taugt nichts. Er trennte sich bald von ihnen, und erzählte seinem Vater, was vorgefallen war. Dieser freute sich über die Standhaftigkeit seines Sohnes, und gab den Eltern der beiden Knaben Nachricht davon, was diese hatten thun wollen. Diese betrübten sich sehr und bestraf- ten' ihre Kinder, wie sie es verdienten.
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