1860 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hempel, Carl Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 42
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Fünfte Abtheilung.
Feuer ausgeht, winseln sie, und sind nicht so klug, ein Stück
Holz nachzulegen. Woran mag es ihnen wol fehlen?
§. 46. Der Elephant, das größte Landthier.
134 Er lebt, so erzählte der Vater, im südlichen Asien und in
Afrika, und übertrifft an Gelehrigkeit fast alle Thiere. Er wird
6 bis 7 Ellen hoch, 8 Ellen lang und 3 Ellen breit; mancher
wiegt 6 bis 7000 Pfund. Die röthl-chen sind seltner, als die
grauen, und man bezahlt einen Elephanten mit 100 bis 1000
Thalern, denn wenn sie zahm sind, so tragen sie Lasten von 4000
Pfund und gehen über 15 Meilen in einem Tage. Aber ein Ele-
phant soll auch täglich fast 100 Pfuych Reis oder 150 Pfund an
Gras zu seiner Nahrung nöthig haben. Manche Könige in In-
dien halten mehrere hundert statt der Pferde. Vorn am Kopf des
Elephanten ragen zwei lange Zähne hervor, fast 4 Ellen lang,
wovon jeder 100 Pfund schwer wird. Zwischen diesen Zähnen
geht ein langer Rüssel, eigentlich eine verlängerte Nase, hervor,
die 3 bis 4 Ellen lang, am Munde fast 2 Ellen im Umfang und
am Ende noch so stark wie der Arm eines Mannes ist. Damit
athmet und riechl dieß Thier, kann aber auch.damit Geld auf-
heben, Knoten aufknüpfen, und schleudert auch wol einen-Men-
schen in die Höhe, der es etwa neckt, da es besonders an dem
Rüffel empfindlich ist. Durch die übrige Haut geht nicht leicht
eine Flintenkugel. Die in der Wildniß herumlaufenden Elephan-
ten sind sehr gefährlich für den Menschen, der ihnen begegnet;
sie spießen ihn leicht an die Zähne. Man lockt sie in enge Be-
hältnisse, wo sie sich nicht umwenden können, und sind sie einmal
gefangen, so werden sie unter den zahmen auch bald zahm. Diese
lassen sich ohne Schwierigkeit von ihrem Führer leiten, indem
dieser einen Haken mit einem Leitseil an den Rüffel befestigt. Sie
trinken gern Wein und andere geistige Getränke. Die Cartha-
ginienscr, Römer und andere Völker (1 Maccab. 6, 34.) benutzten
sie im Kriege; sie setzten Thürme auf die Thiere, worin Schützen
waren, welche mit Pfeilen und Spießen gegen die Feinde strit-
ten; aber vor unserm Schießgewehr fliehen die Elephanten. In
Reisfeldern sind sie unwillkommne Gäste. Sie werden über 150
Jahre alt.
§. 47. Der Wallfisch, das größte Thier im Wasser.
135 Gibt es denn viele Fische? fragte Hermann. Unzählig ist
ihre Menge, sagte der Vater, wie ihr schon aus den Eiern eines