1860 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hempel, Carl Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 42
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Kurze Geographie.
361
ist mit meiningischem und baierischem Gebiete umgeben; hat an-
sehnliche Waldungen, doch auch Getreide und Flachs. Coburg,
in einem angenehmen Thale, mit dem Schlosse Ehrenburg,
10.000 E. Eine Steinmühle liefert jährlich über 2 Mill.
Schnellkugeln, womit man vielen Handel treibt.
b) Gotha mit dem thüringer Walde. Auf dem hohen Jn-
selsberge ist ein Wirthshaus für Reisende. Dieses Gebirge lie-
fert viel Holz, Pech, Kienruß. Gotha an der thüringer Leine,
15.000 E., mit dem Schlosse Friedenftein und einem engli-
schen Garten (Park), hat eine vortreffliche Bibliothek, Münz-
sammlung, Porzellanfabrik und ein ansehnliches Schloß; auf dem
nahen Seeberge eine von Ernst Ii. angelegte Sternwarte. Das
schön gelegene Amt Reinhartsbrunn und die Salzmann'sche
Erziehungsanstalt Schn ep fenth al. Ruhla gehört zum Theil
zu Eisenach ein Flecken mit 1500 E., wo jährlich für mehr als
24.000 Thaler Stahlarbciten, Messer, Gewehre rc. verfertigt wer-
den. Blasii-Zell auf dem thüringer Walde, mit einer be-
rühmten Gewehrfabrik. Neudietendorf, 300 Einw., und
der älteren gothaischen herzogl. Linie; wurde nnglücklich durch
die Grumbachischen Händel. Mit seinen beiden Söhnen, Her-
zogen von Coburg und Eisenach, starb 1638 diese Linie aus.
2) Johann Wilhelm, Herzog von Weimar (ft. 1573). Dessen
erster Sohn Friedrich Wilhelm war Stifter der herzogl.
altenburgischen Linie, die 1672 ausstarb. Das Land wnrde an
Weimar und Gotha vertheilt. Der zweite Sohn Johann,
Herzog von Weimar, hatte zwei Söhne: Wilhelm, Stanim-
vatrr der jetzigen weimarischen — und Ernst den Fromuien,
Stifter der jüngern gothaischen Linie. Weimar wurde unter
■ Carl August 1815 mit Länderzuwachs, ein Großherzogthum;
die ausgezeichneten Männer Herder, Wieland, Göthe, Schiller,
verherrlichten seine Regierung. Der unvergeßliche Herzog Ernst
der Fromme in Gotha st. 1675. Seine sieben Söhne regier-
ten anfangs gemeinschaftlich, theilten aber nachher das Land
unter sich. Von diesen sieben Linien sind ausgestorben: 1) Co-
burg, 1699, dessen größter Theil au Saalfeld fiel und Co-
burg-Saalfeld hieß. 2) Eisenberg, 1707; kam an Altenburg.
3) Römhild, 1710; wurde unter Gotha, Meiningen und Hild-
burghausen vertheilt; 4) Gotha selbst 1825 mit Friedrich Iv.
3m Jahre 1826 kam dir folgende Vertheilung der gothaischen
und altenburgischen Lande zu Stande, zwischen den noch übri-
gen Häusern Coburg Saalfcld, Meiningen und Hildburghau-
sen. Gotha kam an Coburg, und Hildburghausen an Mei-
ningen. In Altenburg, das der Herzog von Hildburghausen
erhiell, wurde ein neues, besonderes Fürstenhaus: Sachsen-
Altenburg. gegründet; am 23. Nov. 1826 bezog der Herzog
seine Residenz. Doch fanden noch manche Umtauschungen
und Veränderungen statt.