1831 -
Heidelberg
: Oßwald
- Autor: Desaga, Michael
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Realschule, Bürgerschule, Gelehrtenschule, Landschule, Stadtschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
über der Mecresflächc nennt man die physische, zum Unterschiede
von der mathematischen, welche nach der Lange und Breite,
oder nach Quadratmeilen bestimmt wird.)
2. N i e d eru n g e nfoder Tiefländer sind große Landstrecken,
ryelcke in allen ihren Theilen nur wenig höher liegen, als die Ober-
fläche des Meeres. So gehören das nördliche Deutschland, Preußen
und die Niederlande zu den Tiefländern Europas. — Hochländer
sind zusammenhangende Landermassen, welche sich bedeutend über das
Meer und die Tiefländer erheben, wie z. B. das südliche Deutsch-
land. — Gebirgsländer sind solche, welche mit Gebirgen gefüllt
sind, wie die Schweiz und Tirol.
3. Ebenen nennt man beträchtliche Landstrecken ohne merkliche
Erhöhungen oder Vertiefungen; Haiden oder Steppen große
Flächen ohne Waldungen, welche schleckt bewässert, nur mit spärlichem
Grase bewachsen, zum Ackerbau unfähig und bloß zur Viehzucht
brauchbar sind; Wüsten große unfruchtbare und daher unbewohnbare
Landstrecken; W fl du iß eine solche unbewohnte Gegend, welche durch
menschlichen Fleiß angebaut und verschönert werden kann; Oasen
fruchtbare, ringsum von Sandwüsten umgebene Landstrecken; Marsch-
land das fette Erdreich an den Ufern^der Gewässer, welches nach
und nach aus dem Schlamme des Wassers entstanden ist.
4. Anhöbe nennt man eine Erhöhung der Landoberflache,
welche unter 1000 Fuß über der Meereeflache erhaben ist; Hügel
eine Erhöhung bis zu 1000 Fuß; Berg eine Erhöhung, welche über
1000 Fuß über die Wasserfläche emporragt, und deren Grundlagen Felsen
sind. — Berge, welche über 6000 Fuß hoch sind, heisen mittel hohe,
bei einer noch größer« Höhe aber Alpen und, wenn sie die Höhe von
10,000 Fuß übersteigen, Riesenberge. — Die äußersten Enden
der Gcbirgsarme, welche sich in das Meer hinein erstrecken, heisen
Vorgebirge oder Cap; und diejenigen, welche von Zeit zu Zeit
dampfen, Feuer geschmolzene und verglaste glühende Materien,
Lava genannt, ^aus ihrer trschster/örmigen Öffnung (Krater) aus-
werfen, werden Feuer sp eie r oder Vul ka ne genannt.
5. Hügelreihe oder Bergreihe nennt man mehrere aneinan-
der hangende Hügel oder Berge; Gebirge oder Bergkette mehrere
Bcrgreihen, welche mit ihren Gebirgsarmcu ( Nebengcbirgen, Gebirgs-
ästen) in verschiedener Richtung zusammenhangen. — Eine Reihe
von Bergen, die, wenn sie auch durch Ebenen voneinander getrennt
sind, doch in einer Linie fortgehen, brist ein Gebirgszugs
6. Die Spitzen der höchsten Berge sind beständig mit Schnee
bedeckt. Wenn auch in den etwas niederer liegenden Gegenden der
Schnee im Sommer zum Theile aufthaut, so gefriert dock nicht selten
das Wasser bald wieder, und überzieht ganze Berge mit Eis, was
oft sehr tief in die Thäler hinabreicht. Solche beeiste Berge, welche
Gletscher genannt werden, bieten ein herrliches Schauspiel dar,
wenn die niedrigen Gegenden dunkel sind, und die mit Schnee und