1831 -
Heidelberg
: Oßwald
- Autor: Desaga, Michael
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Realschule, Bürgerschule, Gelehrtenschule, Landschule, Stadtschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
163
Haut zu Leder bereitet; sein Fleisch ist wohlschmeckend, sein Urin
chcbt Salmiak, und sein Mist dient zur Feuerung. — Das
Llama oder die Kameclziege in Südamerika hat die Größe eines
Esels, und legt mit einer Last von 150 Pfund täglich 4 — 5 Meilen
zurück. — Die Vikunna oder das S chafkameel in Südamerika
hat keinen Höcker, und laßt sich nickt zähmen. Ihr außerordentlich
feines Wollenhaar wird zu den feinsten Tüchern benutzt.
5) Die Antilope hat hohle, runde, geringelte oder spiralför-
mig gewundene Hörner, die sie nicht abwirft, und muntere Augen.
Dazu gehören folgende: Die Gemse, in den mittlern Berggegenden
Europeas und besonders der Sckweiz, hat die Gestalt und Größe
eines Zwgenbockcs, aber ohne Bart, mit höhern Beinen und haken-
förmigen schwarzen Hörnern. Sie leben hcerdenweise, und eine hält
Wache. Ihre Jagd ist sehr gefährlich. Man benutzt von ihr Fleisch,
Fell und Hörner. — Die Gazelle im Orient ist kleiner. — Das
Guuthier, in den öden Gegenden des Kaplandes, 6'/2 Fuß lang
und 4 Fuß hoch, hat lange, vorwärts stehende, aber zurückgebogene
Hörner. In Ansehung d?s Kopfes und Leibes ist cs dem Ochsen ähn-
lich, hat schwache Füße, eine dicke weiße Mähne auf dem Halse und
Nacken, und einen weißen Pferdeschweif.
6) Tie Giraffe, im Innern von Afrika, ist vorn 16 Fuß hoch
und am hintern Theile 20 Zoll niedriger!, und lebt von Gras und
Baumlaub. Sie wird ihres Fleisches und ihres schön gefleckten
Felles wegen gejagt.
7) Das B i sa m t h i e r oder M 0 s ch u s t b i e r bat keine Hörner,
und in der obern Kinnlade auf jeder Seite einen einzelnen hervorra-
genden Eckzahn. Das eigentliche Bisa m tb ier, im mittleren Asien,
ist dem Reh ähnlich, ober kleiner. Sein Fleisch und Fell baben wenig
Werth ; einen desto größcrn aber hat der Moschus, den man von dem
Männchen erhält, und als Arzneimittel gebraucht. — Das Zwerg-
re h in Ostindien und Guinea ist kaum anderthalb Fuß lang; seine
Beine sind so dick, wie Federkiele, und werden zu Tabaksstopfern
benutzt.
-!■ ,
ff ff ff
Zur sechsten Ordnung gehören die vielklauigen
Säugethiere. Es sind meistens sehr große, unförmliche und m't
Borsten oder mit wenigen Haaren besetzte Thiere.
1 ) Das Schwein, ein weit über der Erde verbreitetes Hausthier,
ist bekannt genug. Das wilde Sckwein, welches stärker »st, und
größere Fangzähne bat, nährt sich von Baumfrüchten, Wurzeln und
Würmern; seine dicke Haut dient zum Beschlagen der Reisekoffcr. _
Das Bisamschwein, in den wärmeren Gegenden Südamerikas, bar
auf dem Rücken einen drüsigen Sack mit einer nach Bisam riechenden
Feuchtigkeit. — Der Schweinhirsch oder Hirscheber, auf den
Molukken und hie und da in Afrika, hat den Leib, die Haut und .Haare
11 *