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1. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 116

1832 - Heidelberg : Oßwald
116 Franzosen Straßburg nebst den übrigen gemachten Eroberungen grö- stentheils zu überlasten; dagegen zwang er die Türken, die aufs neue in Ungarn eingefallen, aber von Prinz Eugen aufs Haupt geschla- gen waren, Siebenbürgen, Slavonien und andere Ländereien an Oestreich abzutreten, und mit demselben einen 25jährigen Waffenstill- stand einzugehen. b) Der span isch e Er b fo lg e k r i eg. Die Ruhe dauerte nur bis 1701. In diesem Jahre erklärte sich der Kurfürst Friedrich von Brandenburg, mit Einwilligung des Kai- sers, zum Könige von Preußen, und setzte sich selbst die Krone auf. Auch brach in diesem Jahre ein neuer und schwerer Krieg aus. Karl der Ii., König von Spanien und der lezte Sprosse aus der spa- nischen Linie des Hauses Oestreich, hatte, durch Einfluß Ludwigs Xiv. von Frankreich, 1701 dessen Enkel Philipp von Anjou auf den spanischen Thron berufen. Dagegen erklärte aber auch Kaiser Leo- pold der I. seinen zweiten Sohn als Karln den Iii. zum Könige von Spanien. Dadurch entstand der spanische Erbfolge krieg, wel- cher 12 Jahre dauerte. Mehrere Mächte schloßen sich an Oestreich an, und der Krieg wurde in verschiedenen Ländern geführt. Eben als sich 1705 die Vortheile auf Oestreichs Seite zu neigen schienen, starb Leopold der I ; sein Sohn und Nachfolger Joseph der I. setzte den spanischen Krieg mit Nachdruck fort, und dämpfte auch die Unru- hen in Ungarn; allein er starb schon 1711, und dieser Tod änderte die Gestalt der Dinge. Denn als nun Karl der Iii. von Spanien auch als Karl der Vi. zum Kaiser von Deutschland erwählt ward, traten 1713 England und die Niederlande, um die drohende Uebermacht des Kaisers abzuwehren, von Oestreich ab, und der verlassene Kaiser mußte 1714 den Frieden von Rastadt unterzeichnen, durch welchen dem französischen Prinzen von Anjou, als Philipp dem V. die Krone Spaniens zuerkannt wurde; doch mußte derselbe Gibraltar den Eng- ländern, und die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sar- dinien dem Hause Oestreich abtreten. Weil Karl Der Vi. keinen Sohn hatte, und doch die östreichische Monarchie ungetheilt zu erhalten wünschte, so machte er 1713 ein Hausgesetz über die Nachfolge (pragmatische Sanktion genannt), wodurch die weibliche Erbfolge bestimmt wurde. e) Der östreichische Erbfolgekrieg. Deutschland genoß nur eine 20jährige Ruhe. Denn kaum hatte nach dem Tode des Kaisers 1740 seine älteste Tochter Maria The- resia die Regierung der östreichischen Staaten angetreten, und ih- ren Gemahl Franz zum Mitregenten angenommen: so wurden von allen Seiten Ansprüche gemacht. Spanien, Baiern und Sachsen machten Anspruch auf die gesammte östreichische Erbschaft; Preußen that ein Gleiches auf Schlesien, und Sardinien auf Mailand. Maria
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