1. Theil 2
- S. uncounted
1800 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Junker, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 24
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte, Geographie:Region?
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2z2. Otto der Große.
?^tto der Große, der von yz6.bi's 974. regierte, suchte die
von Heinrich gemachten guten Einrichtungen zu erhal-
ten und mit neuen zu vermehren. Er stiftete Schulen und
Bisthümer zu Havclberg, Brandenburg, Alrenburg, Mei-
ßen , Merseburg und Zeiz. Magdeburg, das er ausbauete,
und in dessen Domkirche man noch sein Grab sieht, wurde
über dieselben zum Erzbisthum erhoben. Otto führte viele
Kriege. Die wichtigsten waren gegen den Kaiser Berengar
in Italien. Er eroberte es ganz, und nöthigte den Papst,
dem er jedoch den von Karl dem Großen geschenkten An-
theil ließ, ihm als Kaher zu huldigen; wobei vestgesetzt
ward, daß künftig jeder rechtmäßig erwählte deutsche Kö-
nig auch römischer Kaiser und König von Italien seyn
sollte. So kam und blieb bis jetzt die Kaiserwürde auf
Deutschland.
2zz. Die Kaiserwürde sinkt.
Vereinigung der römischen Kaiserwürde mit dem
deutschen Reiche stürzte Deutschland in viele Unruhen.
Otto des Ersten Nachfolger (Otto der Zweite, Otto der
Dritte, und Heinrich der Heilige) mußten sie stets mit ge-
waffneter Hand zu erhallen suchen. Dies wurde ihnen
desto schwerer, da die Päpste viel Einfiuß hatten, und
die Großen in Deutschland nach Macht und Unabhängig-
keit trachteten, und theils unter sich selbst, theils gegen
die Kaiser kriegten. Conrad der Zweite und Heinrich der
Dritte schränkten zwar die Befehdungen ein, und behaup-
teten die Kaiserwürde und ihr Ansehen gegen den Papst
mit vielem Muthe; allein dieses siet desto tiefer, da 1056
Heinrichs des Dritten Schn, Heinrich der Vierte, als
ein Kind von sechs Jahren auf den Thron kam, und un-
ter seiner Minderjährigkeit die Päpstlichen sich seiner
Erziehung sowohl, als zum Theil der Regierung bemäch-
tigten. -