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1. Theil 2 - S. 3

1839 - Halle : Kümmel
Der Sünde Gang. 3 Drei Freunde. — Jüngling aber winkte dem Greise; denn er verstand seine Worte und nahm sie zu Herzen. / Lrummacher. . 3. Drei Freunde. Traue keinem Freunde, worin du ihn nicht geprüft hast; an der Tafel des Gastmahls giebt es mehre der- selben, als an der Thür des Kerkers. — Ein Mann hatte drei Freunde. Zwei derselben liebte er sehr, der dritte war ihm gleichgültig, ob dieser es gleich am red- lichsten mit ihm meinte. Einst ward er vor Gericht ge- fordert, wo er unschuldig, aber hart verklagt war. „Wer unter euch," sprach er, „will mit mir gehen und für mich zeugen? denn ich bin hart verklaget worden, und der König zürnet." Der erste seiner Freunde ent- schuldigte sich sogleich, dass er nicht mit ihm gehen könne wegen anderer Geschäfte. Der zweite begleitete ihn bis zur Thüre des Richthauses; da wandte er sich und ging zurück aus Furcht vor dem zornigen Richter. Der dritte, auf den er am wenigsten gebauet hatte, ging hinein, redete für ihn und zeugte von seiner Unschuld so freudig, dass der Richter ihn losließ und beschenkte. Drei Freunde hat der Mensch in dieser Welt; wie betragen sie sich in der Stunde des Todes, wenn ihn Gott vor Gericht fordert? Das Geld, sein bester Freund, verlasset ihn zuerst und gehet nicht mit ihm. Seine Verwandten und Freunde begleiten ihn bis zur Thüre des Grabes und kehren wieder in ihre Hauser. Der dritte, den er im Leben oft am meisten vergaß, sind seine wohlthätigen Werke. Sie allein begleiten ihn bis zum Throne des Richters; sie gehen voran, sprechen für ihn und finden Barmher- zigkeit und Gnade. . tv ^rder. 4. Der "Sünde Gang. Ein Vater hatte ein Söhnlein von muthwillrger Gemüthsart ^ dem gestattete er jegliches Dichten und Trachten. Also warf auch der Knabe denen, die in des 1' r
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