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1. Theil 2 - S. 5

1839 - Halle : Kümmel
5 Die Fügungen Gottes. „Nun, so thue das," antwortete der Vater, „und wenn du so viel verdient hast, so komm wieder, und du sollst meine Tochter haben." — Martens ging traurig von ihm weg. Marie, die eben in der Stadt gewesen war, begegnete ihm und , fragte ihn, wie die Sache abgelaufen sei. „Ach, Marie!" sagte er, „ich bin ein unglücklicher Mensch. Warum musste ich doch so arm geboren werden?" — Er erzählte ihr hierauf die Sache und setzte hinzu: „Aber lass uns gutes Muthes sein! mein Herz sagt mir, dass du den- noch die Meinige werden wirst, und ich will von nun an mit aller Macht arbeiten, um dich zu verdienen." Indem sie so mit einander redeten und auf's Dorf zugingen, wurde es allmählich Nacht. Auf einmal stieß Martens mit dem Fuße an Etwas, das im Wege lag, stolperte und siel. Da er wissen wollte, worüber er ge- stolpert wär, und mit den Händen darnach griff, fasste er ein Kästchen, welches für seine Größe ziemlich schwer war. Er fühlte, dass ein Schlüssel darin steckte, und da er auf dem Felde, wo man gegen Abend einige Hau- fen Quecken verbrannt hatte, noch ein kleines Feuer er- blickte, so ging er mit Marien hin, um bei dem Scheine desselben zu sehen, was darin wär. Wie erstaunten aber beide, als sie fanden, dass das Kästchen ganz mit Geldrollen gefüllt war! „Dem Himmel sei Dank!" sagte Marie, „da bist du nun auf einmal reich geworden." — „Juchhei!" rief Martens und warf vor Freuden seinen Hut in die Luft, „Juchhei, Marie! nun bist du meine Frau!" — und so liefen sie voller Freude dem nahen Dorfe zu. ^ Auf einmal stand Martens still. „Marie," sagte er, „mir fällt etwas aufs Herz. Dies Geld soll unser Glück machen; aber gehört es denn unser? Har es nicht Je- mand verloren, und müssen wir es dem nicht wieder geben? Wenn wir es behalten wollten, das wäre ja eben so schlimm, als hätten wir es gestohlen! Der arme Mann, der es verloren hat, wie mag er sich wohl jetzt grämen! Es war vielleicht sein ganzes Vermögen! Nicht wahr, Marie, wir müssen's ihm wiedergeben?"— „Das müssen wir!" sagte Marie mit einem tiefen Seufzer.
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