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1. Theil 2 - S. 8

1839 - Halle : Kümmel
8 Die Fügungen Gottes. cher zwei Männer saßen. Er eilte herbei, ihnen zu helfen. Glücklicher Weise hatten sie keinen Schaden ge- nommen. Er bat sie, sich in seinem Hause so lange auf- zuhalten, bis ihr Wagen wieder hergestellt sei, und bot ihnen seine Ackerpferde an, um ihre Sachen dahin zu schaffen. t „Dieser Ort," sagte einer der Reisenden, „ist mir gefährlich; jetzt bin ich hierumgeworfen, und vor zehn Jahren verlor ich in derselben Gegend ein ansehnliches Kapital."— „Wie?" fragte Martens, „hahen sie denn keine Nachforschung desswegen anstellen lassen?"—„Das war nicht möglich," antwortete der Fremde; „eine fal- sche Anklage nöthigte mich damals, in größter Geschwin- digkeit das Land zu verlassen, weil mir sonst eine schwe- re Gefangenschaft drohete. Ich raffte daher alles baare Geld zusammen, was ich zu Hause hatte, und was sich auf zehn tausend Thaler belief, setzte das Geldkästchen in den Fußboden meines Wagens und fuhr mit Extra- post Tag und Nacht, um den Nachstellungen zu entge- hen. Unglücklicher Weise war das unterste Brett im Wagen schadhaft geworden und brach, als ich gegen Abend durch diese Gegend fuhr, ohne dass ich's merkte. Da ich's auf der nächsten Poststation gewahr wurde, war es schon Nacht, und weil ich keine Zeit verlieren durfte, um meine Freiheit und vielleicht mein Leben zu retten, so sah ich mich gezwungen, mein Geld im Stiche zu lassen. Ich reis'te also gerade nach Hamburg, setzte mich da auf ein segelfertiges Schiff und fuhr nach Ost- indien. Erft jetzt, da meine Unschuld an's Licht gebracht worden ist, komme ich von da zurück." Martens hörte mit steigender Freude dieser Erzäh- lung zu und bestand nun um so dringender darauf, dass die Fremden mit nach seinem Hause gehen möchten. Es geschah; er lief voraus, um seiner Frau die Ankunft der Gäste zu melden, ließ, bis das Mittagsessen fertig sein würde, einige Erfrischungen auftragen und brachte indessen das Gespräch wieder auf das verlorne Geld. Es kamen so viele Umstände an den Tag, dass Martens nicht mehr zweifeln konnte, er habe wirklich dasselbe Geld gefunden, welches der Fremde verloren hatte.
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