Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 2 - S. 337

1839 - Halle : Kümmel
337 Das gelobte Land. stimmte mit em in den Klaggesang. Das Begraben der Todten galt für einen besondern Liebesdienst und gehörte zu den größten guten Werken. Apgesch. 8, 2. Die Gräber, die man das ewige Haus nannte, waren außerhalb der Städte und Dörfer. Die Be- rührung eines Grabes, einer Leiche, ja schon der Auf- enthalt im Zimmer eines Sterbenden, oder das Be- treten eines Hauses, in welchem eine Leiche war, machte nach dem Mosaischen Gesetze auf sieben Tage unrein. Die Grabstätten legte man gern in schatten- reichen Gärten und angenehmen Gegenden an, und gewöhnlich ließ man sich schon bei Lebzeiten sein Grab bereiten. Angesehene Familien baueten sich eine.fa- miliengruft, die gewöhnlich unterirdische Gewölbe und theils von der Natur gebildete, theils in Felsen gehauene Höhlen waren. Der Eingang solcher Grab- stätten war mit einer Thür, oder einem Felsstücke verwahrt, was schon der wilden Thiere wegen nö- thig war, und gewöhnlich wurden diese Eingänge weiß angestrichen, damit Jeder die Gräber sehen und sich vor Verunreinigung hüten konnte. Schon von Abraham's Zeiten an waren Grabmäler unter den Israeliten gebräuchlich. Die Verbrennung der Leichen war bei den Israeliten sehr schimpflich und geschah nur bei Missethätern. Die Art, Verstorbene zu be- trauern, war von der unsrigen sehr verschieden. Ge- wöhnlich dauerte die tiefe Trauer sieben Tage, bet dem Tode sehr berühmter Männer aber, wie bei Mo- ses, Aaron's, Jacob's Tode, dreißig, auch wohl sieb- zig Tage.. Man hatte Klageweiber und Trauersän- ger und in spätern Zeiten auch Musik mit Instru- menten, besonders Flöten, auch war es gewöhnlich, dass die Weiber öfters zu den Grabstätten der Ver- storbenen gingen, dort zu weinen. Eine alte Sitte, den Schmerz an den Tag zu legen, war das Zerrei- ßen des Ober- oder Unterkleides. Die Israeliten leg- ten in der Trauer die Sandalen und den Turban ab, verhüllten das Kinn mit dem Oberkleide, rauften sich Haupthaar und Bart, oder schoren gar beide ab. Auch streuete man Koth, Staub und Asche sich aufs Zerr. gr. K. - Fr. Ii. Thk 22 -
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer