1847 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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diese Früchte anzubauen, muß vorerst die Erde gehörig bearbeitet
und zugerichtet werden. Hierzu ist der Dünger ein unentbehr-
liches Erforderniß, das sich der Landmann durch einen zweckmäßig
behandelten Viehstand verschafft, im Herbste und Frühlinge auf die
Aecker fährt, gleichmäßig auf denselben verbreitet und dann unter-
pflügt. Durch den Pflug, dessen Pflugeisen oder Pflugschar mit Hülfe
des vorgespannten Zugviehes, und geleitet von dem Ackersmann, in
den Boden eindringt, wird die Erde umgewendet, aufgelockert und
für die Aufnahme des Samens empfänglich gemacht. Der Same
v selbst wird dann in abgemessenen Schritten eingesäet, durch die
Egge (häufig Ege genannt), ein aus vielen eisernen oder von
hartem Holz verfertigten Zinken bestehendes Werkzeug, unter-
geegt und mit Erde bedeckt.
Nun ist die Aussaat der Erde anvertraut und der schirmen-
den Hand Gottes, welche zu Zürn das Gedeihen geben muß,
überlassen. Beschützt sie diese vor Wetterschlag, Ungeziefer und
andern Unfällen, dann naht die erwünschte Zeit der Ernte. Die
kornreichen Halme senken ihre schtperen Häupter der Sichel oder
der Sense entgegen: sie werden geschnitten oder gemähet, ge-
sammelt, in Garben gebunden und aufgeladen. Alles dieses ge-
schieht zur Zeit der brennendsten Sonnenhitze, wobei der uner-
müdete Landmann sich kaum ein paar Stunden der nächtlichen
Ruhe gönnt, um die Früchte trocken unter Dach und Fach zu
bringen. Dankbar richtet der reichgesegnete Bauer die Blicke
zum Himmel, und auch die Armuth nicht vergessend, läßt er für
diese nicht kärglich Fruchthalme auf dem Acker liegen, welche die
Kinder dürftiger Eltern nachsammeln.
Ist die reiche Segensfülle, unter welcher der Erntewagen
knarrt, in die Scheune gebracht, so werden die Getreidefrüchte zu
gelegener Zeit gedroschen. Hierzu bedient man sich der einfachen
Dreschflegel, unter deren taklmäßigen, ermunternden Schlägen
sich die Körner aus den Aehren lösen. Das ausgedroschene Ge-
treide wird geworfelt oder auf der Putzmühle gereinigt, das Stroh
in Bündel zusammengebunden, die verschiedenen Fruchtgattungen
aber werden nach ihren Sorten aus dem Kornboden aufgeschüttet-
(Wurst.)
Aufg. Kartoffilbau, Flachsbau, Weinbau, Tabakobau rr.
tz. 59.
Sechste Woche. Nr. 133.
A. Lesen.
133. Wie schön leuchtet der Morgenstern.
Kirchenvermögen — das Geld, welches der Kirche, als einer
gedachten Person gehört und das dieselbe durch Schenkungen,
Einkünfte aus dem Kirchenlande, dem Klingebeutel, der Stand-