1850 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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2 oder 3 Zehen, äußerst kurzen Flügeln, die sehr schwache Mus-
keln, gar keine Schwungfedern, überhaupt nichts von dem besiz-
zen, was sie geschickt machte, den schweren Körper von der Erde
zu erheben. Daher können sie nur sehr niedrig oder gar nicht
fliegen, aber desto schneller laufen. Der Schnabel ist meist breit,
> stumpf, von mittlerer Größe und stets mit mehreren Eindrücken
versehen. Deutlich tritt bei ihnen der Uebergang von den Federn
zu den Haaren hervor, und sie vermitteln daher die Grenze zwi-
schen den Vögeln und den Säugethieren.
1. Der Strauß in Afrika und Südasi'en ist der größte al-
ler bekannten Vögel, denn er wird 8' hoch. Die Füße haben
nur 2 Zehen. Die Eier, von der Größe eines Kinderkopfes und
2 bis 3 Pfund schwer, haben einen vortrefflichen Geschmack, und
die Schale wird zu Gefäßen benutzt. Die Nahrung besteht in
Körnern und frischen, saftigen Früchten; er verschluckt aber auch
Steine, Eisen, Leder, ja glühende Kohlen. Der Lauf ist so schnell,
daß ihn ein Pferd kaum einzuholen vermag. Die Haut giebt ein
gutes Leder, und seine weiß und schwarzen Schwanzfedern wer-
den zu Federbüschen und zur Verzierung der Damenhüte benutzt.
2. Der Kasuar in Ostindien und auf Neuholland gleicht
in Bildung und Lebensart dem Strauße, ist aber nur halb so
groß, braunschwarz, Kopf und Hals sind nackt und blau mit
rothen Fleischlappen, und auf dem Kopfe hat ec einen hornigen
Kamm. Seine Federn gleichen den Pferdehaaren. Er lebt von
Früchten, Gras, Kohl und jungen Enten und Hühnern.
§• 31.
(i. Ordnung. Sumpfvögel.
(Kdisr. I. S. 295.)
Die Sumpf- oder Watvögel haben lange, mit 4 gehefte-
ten oder gar mit einer Schwimmhaut verbundenen Zehen begabte
Beine, langen Hals und Schnabel; denn sie sind angewiesen,
auf Sümpfen, wie auch an den feuchten Ufern der Flüsse und
Teiche umherzuwaten und sich dort ihre Nahrung, nämlich aller-
lei Insekten, Würmer und Amphibien, zu suchen. Einige gehen
auch wohl ins Wasser und verzehren Fische. Ihr Nutzen besteht
darin, daß sie eine Menge schädlicher, zuweilen äußerst lästiger
Thiere wegfangen.
A. Die Neiher oder Störche haben einen bedeutend star-
ken Schnabel, der stets länger als der Kopf, gerade und von der
Seite etwas zusammengedrückt ist. Die Beine sind lange Stel-
zenbeine mit 4 an der Wurzel verbundenen Zehen. Der Hals
ist lang, und der ganze Körperbau schmächtig.
I. Der Storch hat ein weißes Gefieder; nur die Schwung-
und die langen Schulterfedern sind schwarz, Schnabel und Beine