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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 112

1850 - Königsberg : Bon
spitzt sind (Löwenzahn). Die Flache des Blattes heißt Nervig, wenn sich die Gefäßbündel gleich am Grunde des Blattes in mehrere Hauptäste theilen, die bis zur Spitze laufen (großer We- getcitt); geadert, wenn dies auf der ganzen Lange der Mittel- rippe geschieht (Schöllkraut); netzförmig-geädert, wenn eine vielfache Verästelung stattfindet (Linde); runzlig, wenn durch Zusammenziehung der Adern die Blatlfläche mit unregelmäßigen Erhabenheiten bedeckt ist (arzneilicher Salbei); kraus, wenn das Blatt sich am Rande auf- und niederbeugt lkraufe Münze); gefaltet, wenn der Länge nach Falten liegen (Frauenmantel); kielförmig, wenn ein langes, schmales Blatt nach innen so zusammengeschlagen ist, daß es längs der Mittelrippe eine scharfe Kante bildet (wilder Salat). Das zusammengesetzte Blatt heißt zweizählig, wenn der gemeinschaftliche Blattstiel zwei Blättchen an der Spitze trägt lgroße Bohne); dreizählig, wenn er drei Blättchen trägt (Fieberklee); doppelt-dreizählig, wenn sich der Blattstiel in 3 Aeste theilt, und jeder ein dreijähriges Blatt trägt (gelbe und weiße Osterblume); gefingert, wenn der Blattstiel 5 und mehr Blättchen hat (Roßkastanie); g e fi e d e rt, wenn die Blättchen zu beiden Seiten des gemeinschaftlichen Blatt- stieles stehen (Akazie); unpaarig-gefiedert, wenn auch an der Spitze ein Blättchen steht (Kronenwicke); paarig-gefiedert, wenn dieses Endblättchen fehlt (Zaun-Wicke); unterbrochen- gefiedert, wenn größere und kleinere Blättchen abwechseln ikartoffel); doppelt-gefiedert, wenn der gemeinschaftliche Blattstiel wieder an beiden Seiten gefiederte Blätter trägt (Wie- sen-Küchenschelle); dreifach-gefiedert, wenn am gemeinschaft- lichen Blattstiele zu beiden Seiten doppelt gefiederte Blätter sitzen (Wurzelblätter des breitlstättrigen Merks); vielfach-zu- sammengesetzt, wenn das Blatt noch öfter und dabei unregel- mäßig gefiedert ist (Wurzelblätter vieler Doldengewächse). Der Bekleidung nach sind die Blätter kahl oder mit Haaren und Filz beseht, so daß manche ganz grau oder weiß erscheinen, wie z. B. die Silberpappel. Selbst Stacheln finden sich zuweilen auf der Oberfläche oder an der Spitze derselben (Disteln). Die Blätter und Stengel der Eispflanzen sind mit lauter kleinen wasserhaltigen Bläschen bedeckt, so daß es aussieht, als wäre die ganze Pflanze mit Eis überzogen Die Fläche des Blattes ist bald glänzend bald matt. Die Größe der Blätter wechselt nicht weniger als ihre Gestalt. Man darf nur die kleinen Blätter des Thymians mit denen der Sonnenblume, des Huflattigs, der Klette vergleichen. Ja manche Palmen haben Blätter, die 15 bis 20' lang und 2 bis 3' breit sind, und von denen schon einige hinreichen, die Hütte des Indianers zu bedecken. Die Verrichtungen der Blätter sind für das Leben der Pflanzen sehr wichtig. Ihre Oberfläche ist mit einer Menge unsicht- barer kleiner Oeffnungen versehen. Durch diese dünsten sie das von
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