1850 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
spitzt sind (Löwenzahn). Die Flache des Blattes heißt Nervig,
wenn sich die Gefäßbündel gleich am Grunde des Blattes in
mehrere Hauptäste theilen, die bis zur Spitze laufen (großer We-
getcitt); geadert, wenn dies auf der ganzen Lange der Mittel-
rippe geschieht (Schöllkraut); netzförmig-geädert, wenn eine
vielfache Verästelung stattfindet (Linde); runzlig, wenn durch
Zusammenziehung der Adern die Blatlfläche mit unregelmäßigen
Erhabenheiten bedeckt ist (arzneilicher Salbei); kraus, wenn das
Blatt sich am Rande auf- und niederbeugt lkraufe Münze);
gefaltet, wenn der Länge nach Falten liegen (Frauenmantel);
kielförmig, wenn ein langes, schmales Blatt nach innen so
zusammengeschlagen ist, daß es längs der Mittelrippe eine scharfe
Kante bildet (wilder Salat). Das zusammengesetzte Blatt
heißt zweizählig, wenn der gemeinschaftliche Blattstiel zwei
Blättchen an der Spitze trägt lgroße Bohne); dreizählig, wenn
er drei Blättchen trägt (Fieberklee); doppelt-dreizählig, wenn
sich der Blattstiel in 3 Aeste theilt, und jeder ein dreijähriges
Blatt trägt (gelbe und weiße Osterblume); gefingert, wenn
der Blattstiel 5 und mehr Blättchen hat (Roßkastanie); g e fi e d e rt,
wenn die Blättchen zu beiden Seiten des gemeinschaftlichen Blatt-
stieles stehen (Akazie); unpaarig-gefiedert, wenn auch an
der Spitze ein Blättchen steht (Kronenwicke); paarig-gefiedert,
wenn dieses Endblättchen fehlt (Zaun-Wicke); unterbrochen-
gefiedert, wenn größere und kleinere Blättchen abwechseln
ikartoffel); doppelt-gefiedert, wenn der gemeinschaftliche
Blattstiel wieder an beiden Seiten gefiederte Blätter trägt (Wie-
sen-Küchenschelle); dreifach-gefiedert, wenn am gemeinschaft-
lichen Blattstiele zu beiden Seiten doppelt gefiederte Blätter
sitzen (Wurzelblätter des breitlstättrigen Merks); vielfach-zu-
sammengesetzt, wenn das Blatt noch öfter und dabei unregel-
mäßig gefiedert ist (Wurzelblätter vieler Doldengewächse).
Der Bekleidung nach sind die Blätter kahl oder mit
Haaren und Filz beseht, so daß manche ganz grau oder weiß
erscheinen, wie z. B. die Silberpappel. Selbst Stacheln finden sich
zuweilen auf der Oberfläche oder an der Spitze derselben (Disteln).
Die Blätter und Stengel der Eispflanzen sind mit lauter kleinen
wasserhaltigen Bläschen bedeckt, so daß es aussieht, als wäre die
ganze Pflanze mit Eis überzogen Die Fläche des Blattes ist
bald glänzend bald matt. Die Größe der Blätter wechselt
nicht weniger als ihre Gestalt. Man darf nur die kleinen Blätter
des Thymians mit denen der Sonnenblume, des Huflattigs, der
Klette vergleichen. Ja manche Palmen haben Blätter, die 15
bis 20' lang und 2 bis 3' breit sind, und von denen schon einige
hinreichen, die Hütte des Indianers zu bedecken.
Die Verrichtungen der Blätter sind für das Leben der
Pflanzen sehr wichtig. Ihre Oberfläche ist mit einer Menge unsicht-
barer kleiner Oeffnungen versehen. Durch diese dünsten sie das von