1850 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ist sehr giftig; denn auf den Genuß folgt Schwindel, Doppel-
sehen, Dunkelwerden vor den Augen, Schlaf mit fürchterlichen
Träumen, Wasserscheu, Zuckungen, Lähmungen, Wahnsinn,
Schlafsucht, Erstarrung und wohl auch der Tod. Schafe, Kühe
und Ziegen fressen sie ohne Nachtheil. Mehrere Aerzte haben
sie in der Gicht, beim Kinnbackenkrampfe und andern Nervenzu-
fällen wirksam gefunden. Aeußerlich hat man die Blätter bei
Verhärtungen und schwer heilenden Geschwüren mit Nutzen ge-
braucht. Die Wurzel, sorgfältig getrocknet und im Hause um-
hergestreut, verscheucht die Mäuse.
3. Der Taback, eine klebrige Pflanze, deren Blätter zum
Rauchen, Schnupfen und Kauen benutzt werden, stammt aus
Amerika, wird bei uns in Menge angebaut und macht jetzt einen
bedeutenden Erwerbs- und Handelsartikel aus.
4. Die Königskerze oder das Wollkraut (X. 12.) an
Wegen und auf Aeckern wird mannshoch, hat gelbe, wollige
Blumen, welche gegen Brustbeschwerden dienen.
5. Der Fingerhut (Ix. 9.), welcher in gebirgigen Gegen-
den, in Wäldern und auf kahlen Felsen häufig wächst, hat einen
sehr hohen Stengel und trägt eine Menge schöner, rother oder
gelber Glockenblumen, die inwendig braun gefleckt sind, und deren
Geruchs betäubt. Sowohl der Same als auch die Brühe von
den grünen Blättern ist ein scharfes und tödtliches Gift für Men-
schen und Thiere; indeß wird auch diese Pflanze in der Arznei
gebraucht.
6. Das Krenzblümchen auf Wiesen hat blaue Blümchen,
welche mit einem kleinen Pinsel oder Barte versehen sind, ist
bitter und wird in der Arznei gebraucht (besonders das bittere Kr.j.
7. Der Ehrenpreis (X. 12.) hat viele auch bei uns wach-
sende Arten. An ihren 4theiligen, meist schön blauen Blümchen
ist stets ein Lappen kleiner als die 3 andern. — Der arznei-
liche E. wird als Thee gegen Brustkrankheiten gebraucht.
8. Die Ackerwinde in Feldern und an Wegen hat desto
Ahere Blumen, je lehmiger der Boden ist, auf dem sie wächst.
Die Zaunwinde hat größere, ganz weiße Blumen, und die
dreifarbige Winde ist eine Zierpflanze.
9. Der Wegerich hat mehrere Arten meist mit rosettenar-
tigen Wurzelblältern, welche herbe und bitter sind und daher
gegen Wunden angewendet werden.
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C. Die Kapsel ist dreifächerig.
1. Die Wolfsmilch (Ix. 19.) hat viele Arten mit gelblich-
grünen Doldenblumen auf gabelig 2 oder 3theiligen Strahlen.
Der rundlich-glockenförmige Kelch hat 4 bis 5 kleine, meist ein-
wärts gebogene Zähne. Die Sblättrige Krone (Honiggefäß, Theile