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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 153

1850 - Königsberg : Bon
153 1. Der Löwenzahn (Kdrfr. I. Nr. 139.) blüht fast das ganze Jahr hindurch aus Grasplätzen. Die Wurzel ist ausdauernd, senkrecht, mehr walzen- als röhrenförmig, singersdick, einfach oder wenig ästig, außen gelblichbraun, inwendig weiß und mit einem bitteren Milchsäfte reichlich angefüllt. Sie trägt gewöhnlich mehrere aufrechte oder aufwärtsgebogene Schafte, welche 3 bis 18" lang, stielrund, röhrig, etwas glänzend und hin und wieder mit einigen leicht abreibbaren Haaren bekleidet sind. Die Blätter sind sämmtlich wurzrlständig, fast immer rosettenartig ausgebreitet, 4 bis 8" lang, zwar vielgestaltig, doch in der Regel schrotsäge- förmig, und entweder kahl, oder schwach behaart. Die Zipfel derselben sind im Allgemeinen dreieckig, ganzrandig oder mit feinen Zähnchen versehen. Die Hauptblume ist groß, aufrecht, zusam- mengesetzt, auf einem kahlen, hohl punktirten Boden ruhend und stets einzeln an der Spitze des Schaftes erscheinend. Der Haupt- kelch ist doppelt: die inneren Blättchen sind aufrecht und nur an ihrem oberen Theile etwas ausgebreitet, ferner linealisch und sehr dicht bei einander stehend; die äußeren Blättchen sind zurückge- schlagen, lanzettlich und jene am Grunde gleichsam einhüllend. Die einzelnen Krönchen sind ungemein zahlreich, l blättrig, gold- gelb und mit Rücksicht auf Form und Geschlecht sämmtlich von einerlei Art. Ihre Röhre ist sehr lang und von vielen feinen, aufrecht stehenden Haaren umgeben. Der Saum ist gleich breit, bandförmig und hat an seiner abgestutzten Spitze meist 5, selten bloß 3 Zähnchen. Die 5 Staubgefäße ragen hervor, und ihre Kölbchen sind zu einer Röhre zusammengewachsen, durch welche der fadenförmige Griffel mit seiner drüsig-feinhaarigen, zurück- gerollten Narbe geht. Die Früchtchen sind lineal-lanzettlich, zu- sammengedrückt-viereckig, gereift, etwas scharf und mit einer langgestielten, aus feinen Haaren gebildeten Samenkrone geziert. Das Vieh frißt diese Pflanze sehr gern und giebt viel Milch danach. Wurzel und Blätter dienen gegen Fieber-, Brust- und Haut- krankheiten, und die jungen Blätter werden als Salat genossen. 2. Der Salat oder Garten-Lattich hat kleine, gelbe Blü- then, wird häufig angepflanzt und giebt eine geschätzte Speise. Der wilde Lattich hat senkrechte, auf der Unterseite am Kiele stachlige Blätter und ist giftig; noch giftiger aber ist der giftige Lattich (Ix. 8.) mit wagrecht stehenden Blättern. Beide wachsen an Wegen, in Gärten und Dörfern. 3. Die Cichorie mit schön blauen Blumen, von denen immer 2 dicht bei einander stehen, wächst durch ganz Europa wild, wird aber auch angebaut und die Wurzel dann unter den Kaffee genommen. 4. Die Klette, deren stachelige Kelche gern an den Kleidern hängen bleiben, liefert in ihren Blättern ein Mittel gegen alte Geschwüre, und die Wurzel ist auch arzneilich.
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