1847 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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die See'n in einigen Gegenden klein und selten, in andern von
großer Ausdehnung und häufig. Ihre Oberfläche zeigt bald einen
trüben, dunkeln Wasserspiegel, bald Moder und Schlamm, bald
einzelne, mit Gras und Schilf bewachsene Stellen Ein sum-
pfiges Stück Land, das mehr erdige als wässerige Bestandtheile,
also viel Moder und Schlamm enthalt, heißt ein Morast, auch
ein Moor. Moräste können in der heißen Jahreszeit austrock-
nen, Sümpfe nicht. Einen sumpfigen, mit Gras und Binsen
bewachsenen Boden nennt man auch ein Ried. Ein mit Bäu-
men und Gesträuch bewachsener Sumpf heißt ein Bruch (spr.
Bruuä)). In manchen Brüchen (spr. Brüüchen) sind die Bäume
und Sträucher gerodet (ausgerottet mit den Wurzeln); man hat
Gräben durch das Bruch gezogen, es dadurch entwässert und zum
Anbau geschickt gemacht. (Die Bewohner eines Bruches heißen
Brücher). Ein niedriges, fettes, sumpfiges Land an der Meeres-
küste oder am User eines Stromes heißt ein Marschland; es
hat ehemals unter Wasser gestanden (Wo ist in unserer Gegend
ein Sumpf, Moor, Bruch?)
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Theile des Landes und des Wassers mit einander gemein-
schaftlich ein Ganzes bildend.
Die hier vorkommenden Verhältnisse dem Schüler durch
Naturanschauung innerhalb seines Horizonts deutlich zu machen,
ist im flachen Lande selten möglich. Wo man aber nur das
Gebiet eines Baches überschauen kan, da mache man die Schü-
ler aufmerksam darauf und lasse sie vom Kleineren aufs Grö-
ßere schließen.
Alles Land und alles Wasser bilden mit einander zunächst
die ganze Erdoberfläche und wahrscheinlich auch den ganzen
Erdkörper (die inneren theile des Erdkörpers sind uns so gut
als ganz unbekannt; denn Gruben von I»00fuß Tiefe sind hier
noch nicht so bedeutend als ein kleiner Riß mit einer Nadel auf
einer Kugel von 1' Durchmesser). Einzelne Theile des Landes
und des Wassers bilden wieder besondere Ganze für sich (in
welche bei genauerer Betrachtung die ganze Erdoberfläche wie in
Naturprovinzen zerfällt).
Asses Land, dessen Quellen und Bäche in einen größeren
Bach fließen, ist als das Gebiet dieses Baches zu betrachten und
das Bachgebiet zu nennen, das Thal aber in welchem ein Bach
stießt, das Bachthal. Der Theil wo die Duellen des Baches
rinnen, heißt der Quellenbezirk des Bachgebietes.
• .beiten fließende Gewässer sich in dem Belte
eines Flusses vereinigen, oder das einem Flusse seine fließenden
Gewässer zusendet, ist das Gebiet dieses Flusses und heißt das