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1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 361

1847 - Königsberg : Bon
361 §• 15- Untergang -er griechischen Freiheit. — Philipp. Dem sthenes. Während die Griechen durch unaufhörliche Kriege einander . selbst schwächten, zog von Norden her ein schweres Ungewitter gegen sie an. Hier halte sich von ganz geringem Ursprünge das Königreich Makedonien gebildet. Die Griechen beküm- merten sich bis dahin wenig um dieses Land, denn die Macedo- nier waren ein rohes Volk, das kümmerlich von der Viehzucht lebte und sich mit Fellen bekleidete. Jetzt herrschte Philipp, ein sehr schlauer König und ein Meister in der Kriegskunst, über dasselbe. Ec vervollkommnete zuerst den Phalanx seine Auf- stellung des Heeres nach Art unserer Colonnen), welchen Epa- minondas erfunden hatte. Eine Schaar schwerbewaffneten Fuß- volkes war in >6 Gliedern hinter einander aufgestellt, jedes etwa 500 Mann stark. Ihre Hauptwaffe war ein 15 — 21' langer Speer, welchen die 5 vordersten Glieder vorgestreckt hielten, wie unsere Soldaten die gefällten Lanzen oder Gewehre. Die übri- gen 11 Glieder hielten ihre Schilder über den Köpfen und Schul- tern der vorderen und machten die feindlichen Geschosse minder gefahrvoll. Mit Hülfe dieser Kriegsordnung unterwarf sich Phi- lipp erst die nächsten Grenzvölker, die Illyrier, Thessalier und Thracier. Dann richtete er seinen Blick aus die Griechen. Ihre fortwährenden Streitigkeiten freuten ihn und förderten seine Pläne. Jedes Mittel, sich in ihre Angelegenheiten zu mischen, benutzte er; vorzüglich wirkte er durch Bestechung. Sein Grund- satz war: Keine Mauer ist so hoch, daß nicht ein mit Gold be- ladener Esel hinüberschreiten könnte. Unglücklicher Weise zogen ihn die Griechen selbst in ihre Händel, indem er bald der einen, bald der andern Partei helfen sollte. Der Athener Demost- henes war der Einzige, der vor dem falschen Fürsten warnte. Demosthenes, der Sohn eines Waffenschmiedes zeigt uns, was der Mensch leisten kann, wenn er nur recht ernstlich will. Schon früh verlor er seinen Vater, und es geschah anfangs we- nig für seine Ausbildung. Einst hörte er einen berühmten Red- ner und erstaunte über die Wirkung der Rede; denn die ganze Versammlung brach in Lobpreisungen aus. Demosthenes, ganz entzückt, nahm sich fest vor, auch einmal ein Redner zu werden. Das was aber eine sehr schwere Aufgabe für ihn; denn -seine Brust war nicht die stärkste, seine Stimme schwach und seine Aussprache fehlerhaft. So konnte er z. B. den Buchstaben r nicht aussprechen. Auch war ec ein lebenslustiger Jüngling, der nicht gut zu Hause bleiben konnte, um zu studiren, wenn es draußen Etwas zu sehen oder zu thun gab. Als er sein Vorhaben äußerte spottete man seiner: „Was! du willst Redekunst studiren?" sagte
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