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1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 380

1847 - Königsberg : Bon
380 § 25. Die Kimbern und Teutonen. 713. (Kdrfr. I S. 255.) *) Rom war bereits eine ungeheure Weltmacht; dos ganze süd- liche Europa war ihm unterworfen und außerdem noch ein großer Theil von Afrika und Asien. In ihrem Stolze hielten die Römer sich schon für die alleinigen.beherrscher des Erdkreises, und, mit Geringschätzung auf die übrigen Völker herabblickend, schoben sie auf allen Seiten ihre Grenzen immer weiter. — Sieh! da er- scheint plötzlich im I. 113 v. Chr. ein wildes und unbekanntes Volk an den Alpen, welche die Natur zwischen die nördlichen Länder und Italien hingeworfen hat. Es waren die Kimbern und Teutonen, die ersten Germanen, welche mit den Römern in Berührung kamen. Durch eingetretene Hungersnoth, durch Ueberschwemmung, oder durch irgend eine andere Ursache gezwun- gen, hatten sie ihre Wohnsitze im N. Deutschland's verlassen und waren mit Weibern und Kindern und allen ihren Heerden und übrigen Habe aufgebrochen, um sich neue Wohnsitze zu suchen. Sie breiteten sich in den Gegenden der oberen Donau aus, welche von den norischen, salzburgischen und karnischen Alpen durchzogen werden. Beinoreja in den steirischen Alpen schlugen sie den rö- mischen Consul Papirius Carbo und gingen dann, nachdem sich die Ambronen und mehrere andere deutsche und gallische Völker mit ihnen vereinigt hatten, über den Rhein an die Grenze der Helvetier hin, betraten das römische Gebiet in Gallien und wollten sich hier niederlassen. Die römischen Heere, welche sich ihnen entgegen stellten, schlugen sie in mehreren Schlachten und brachten ihnen endlich eine solche Niederlage bei, daß 80,000 Rö- mer getödtet wurden. Ganz Rom gerieth in Schrecken; zum ersten Male, so lange,Nom stand, wollte Niemand Consul sein. Da wählten die Römer den größten Kriegsmann jener Zeit, den Cajus Marius, auf den das Volk vertrauete, wie auf keinen andern, weil er sich schon in Afrika großen Kriegsruhm erworben hatte, zum Feldherrn gegen die Deutschen, vor denen Rom zit- terte, wie einst vor dem Gallier Brennus und Hannibal, dem Karthager. Der strenge Marius bezog an der Rhone in Gallien ein festes Lager und gewöhnte hier seine Krieger an den furcht- baren Anblick ihrer Gegner. So vergingen drei Jahre, ohne daß Marius sich zu einer Schlacht bewegen ließ; er hielt sich immer an sicheren Orten und in wohlverschanzten Lagern auf. Endlich wurden die Teutonen des langen Wartens müde. Da sie die Römer weder durch Herausforderungen noch durch Schimpfreden aus ihren Verschanzungen hervorlocken konnten, so brachen sie auf und zogen kühn an dem römischen Lager vorüber, um es hinter sich zu lassen und über die Alpen zu gehen. ^ Höhnend *) Für die allgemeine Geschichte bezieht sich die Angabe der Seiten- zahl nicht auf die Ausgabe des Kdrfrds. f. d. Prov. Preußen. 4
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