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1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 404

1847 - Königsberg : Bon
404 51! nach Chr.) *) ist bereits im ersten Abschnitte erzählt. Wir beginnen daher hier gleich Kdrfr. 1. Anh. Ii. Anh. Ii. S. 259. §. 36. Theodorich der Große, König der Ostgothen. 300. (Kdrfr. I. Seite 239.) Unter den Reichen, welche in diesem Zeitraum zur Blüthe gelang- ten, nimmt das oft gothische in Italien die erste Stelleiin. Kaum 13 Jahre hatte Odoaker zu Ravenna geherrscht, als ein Mächtigerer kam und ihn stürzte. Las war Theodorick) oder Dicdrich d. Gr., der Ostgothen König. Bisher hatten diese Ostgothcn in Pannonien, dem heutigen Ungarn und Siebenbürgen, gewohnt und bei jeder Bewe- gung den griechischen Kaiser Zeno zittern gemacht. Mit schwerem Gelde bewirkte dieser Verträge und erhielt zur Sicherheit den jungen Theodorich, den Sohn des ostgolhischen Königs als Geißel an seinen Hof. Dort wuchs der Knabe zum blühenden Jüngling heran und wurde vom Kaiser gar sehr ausgezeichnet. Er erhielt reiche Geschenke, wurde sorgfältig unterrichtet und kehrte endlich, 18 Jahre alt, mit großen Plänen in der Seele zu seinem Volke zurück, um den Thron seines Vaters zu besteigen. Mit wachsender Angst beobachtete der Kai- ser den unternehmungslustigen Jüngling und wünschte ihn weit von den Grenzen seines Reiches. Daher war er froh, als Thecdorich einst zu ihm sprach: „Du weißt, Italien liegt unter der Gewalt des Mieth- lings Odoakcr. Erlaube mir, mit meinen Gothen dahin zu ziehen! Falle ich, so bist du einen gefürchteten Nachbar los; segnet Gott aber meine Waffen, so will ich Italien in deinem Namen reaieren.^ Der Kaiser erlaubte es von Herzen gern, da ihm Italien nicht einmal den Namen nach gehörte, und so zog Theodorich mit seinem ganzen Volke, mit Weibern, Kindern und allen Habseligkeiten, die auf vielen tausend Wa- gen nachgefahren wurden, von dannen. Odoaker erschrak nicht wenig, als er den Anzug der Gothen erfuhr; er erwartete sie schon am Ein- gänge Italiens, wurde aber mehrmals zurückgeworfen und mußte sich in Ravenna einschließen, währen Theodorich ganz Italien unterwarf. Drei Jahre lang vertheidigte er sich hier mit bewunderungswürdiger Tapfer- keit und vereitelte alle Angriffe der Feinde. Erst als die Noth aufs höchste gestiegen war, ergab er sich vom Hunger gezwungen, auf die Bedingung, daß er Leben und Freiheit behalten solle. Theodorich nahm ihn als Freund auf, aber nach wenigen Tagen ließ er ihn bei einem feierlichen Gastmahle niederstoßen, indem er vorgab, Odoaker habe ihm nach dem Leben getrachtet. So kam um das Jahr 492 Italien unter die Herrschaft der Ostgothen, die sich durch das ganze Land zerstreuten und nach ihren volkstbümlichen Gesehen und Weisen lebten. Theodorich war ein wahrer Wohlthäter für Italien, und nicht mit Unrecht ist ihm der Name des Großen beigelegt. Unter ihm lebte das ausgeplünderte und vielfach zertretene Land sichtbar wieder auf. Weise Gesetze wachten über Ordnung, Gerechtigkeit und Sicherheit, so daß man sagte, man könnte ruhig einen Beutel mit Goldstücken auf dem Felde *) Hiernach ist der Fehler Kdrfr. I. Seite 255 in der Uebcrschrist, welcher sich bis in die 31. Aufl. durchgeschlichen hat, zu berichtigen.
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