Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 429

1847 - Königsberg : Bon
429 11. Rudolph s 1 (von Habsburg) Regierungs- antritt bis zur Reformation (1273 — 1517.) §• 48. Deutsche Kaiser aus verschiedenen Häusern. (Kdrfr. I. Seite 263.) Zeiten großer Verwirrung und Verwilderung folgten in Deutschland wo fast nur Ausländer ohne königliche Herrschaft den Königstitel führ- ten (das Interregnum oder Zwischenreich), bis der tapfere Graf Ru- dolph von Habsburg, der Stammherr des noch jetzt blühenden österreichischen Hauses, von Deutschlands Fürsten zum Könige gewählt wurde (1273. Kdrfr. Ii. Nr. 102.). Ec schuf mit starker Hand Ruhe und Ordnung, in Thüringen allein zerstörte er 66 Burgen der Raub- ritter und ließ viele der letzteren hinrichten. Um Italien und die Kai- serkrone bcmühete er sich nicht; dagegen erwarb er, um seine Hausmacht zu stärken, das Herzogthum Oesterreich für sich und seine Söhne, nachdem ihm der König Ottokar von Böhmen, der jenes Land an sich gerissen hatte und den Rudolph nicht als König anerkennen wollte, in der Schlacht bei Wien 1278 erlegen war - Auf Rudolph folgte 1291 (Kdrfr. Ii. Nr 103.). Graf Adolph v. Nassau, und dann (12860. der finstere Albrecht, Rudolphs Sohn, der nur auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber noch die Landschaften am Vier- waldstädtersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Oesterreich zwin- gen wollte, jagten die Schweizer Eidgenossen mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande (Kdrfr. Ii. Nr. 122 und 123.). Dies zu rächen brach Albrecht auf; doch sein eigener Vetter Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthalten, erschlug ihn (1308). Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund und wußten in den Schlachten bei Morgarten 1313. (Kdrfr. Ii. Nr. 124.), bei Näfels, Sempach (1386) ihre Freiheit gegen Oesterreich wohl zu vertheidigen. — Hein- rich Vii., vorher Graf von Luxemburg, brachte als deutscher Köniz Böhmen an sein Haus und starb vergiftet in Italien. — Zwischen Friedrich von Oesterreich und Ludwig v. Baiern (Kdrfr. Ii. Nr. 75.), von zwei Parteien zugleich zum Kaiser erwählt, entschied das Schwert (Kdrfr. Ii. Nr. 133 ), und ersterer erlag bei Mühldorf (1322) seinem großen Freunde und edlen Gegner, der fortan brüderlich mit ihm lebte. Ludwig gab (1323) die erledigte Mark Brandenburg seinem gleichnamigen Sohne und vermehrte auch nach andern Seiten hin seine Hausmacht. Auch hatte er fortwährend gegen die Anmaßung des Pap- stes zu kämpfen und bekam zuletzt noch an dem Luxemburger Karl Iv. von Böhmen einen Gegenkönig. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest unter dem Namen des schwarzen Todes auch nach Deutschland und raffte in wenigen Jahren durch fast ganz Europa Millionen Menschen hin. — Karl Iv. (1347 — 1378), der nach ihm als König von Deutschland anerkannt wurde, lebte und sorgte nur für sein Böhmen; er stiftete in Prag die erste deutsche Universität. Sein erstes deutsches Reichsgesetz (mit der goldenen Bulle oder Siegel- kapsel) bestimmte (1356), wo, wie und von welchen sieben Reichsfürsten der deutsche König und römische Kaiser gewählt werden sollte. Unter
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer