1847 -
Königsberg
: Bon
- Autor: Pechner, Fr.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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bete. Durch Empfehlung des Statthalters der Insel ward Na-
poleon in die Kriegsschule zu Brienne aufgenommen, wo er
sich so auszeichnete, daß man ihn, erst 14 Jahre alt, zur Vol-
lendung seiner Bildung nach Paris schickte. Schon im 17ten
Jahre wurde er Artillerie-Lieutenant, zeichnete sich bald durch
Muth und Umsicht aus, heirathete die verwittwete Nichte eines
Machthabers, die edle Josephine Beauharnois (spr. Bo-
harnä), und ward zum General der französischen Armee in Ita-
lien ernannt, die sich in dem jämmerlichsten Zustande befand.
Dennoch führte er dieselbe von einem Siege zum andern und
zwang den deutschen Kaiser Franz 11. mehrmals zum Frieden und
zur Abtretung schöner und volkreicher Länder, wie Belgien, Ober-
italien rc. Der Besieger Italiens wurde hierauf 170!) nach
Aegypten geschickt, um von dort aus die englischen Besitzun-
gen in Ostindien zu erobern. Ec nahm auch Alexandrien mit
Sturm, gewann eine Schlacht an den Pyramiden und drang
sogar in Syrien ein, mußte aber doch nach Frankreich zurückkeh-
ren> nachdem der englische Admiral Nelson bei Abukir die fran-
zösische Flotte zerstört hatte. In Paris machte Napoleon der
dortigen Negierung ein Ende, ließ sich selbst zum ersten Consul
ernennen und herrschte bald als unumschränkter Gebieter. Der
Senat kam seinen Wünschen zuvor und ernannte ihn am 2. Dez.
1804 zum Kaiser der Franzosen. In Gegenwart des Pap-
stes setzte ec sich als Napoleon l. die Krone auf. Seit der
Zeit stieg seine Macht immer höher, und er eroberte ein Land
nach dem andern.
Im Frieden von Lüneville (1801) erhielten die Franzosen
den Rhein zur Grenze ihres Landes. Durch Einziehung der
geistlichen Güter und Aufhebung vieler unmittelbaren Reichsstände
wurden die größeren Fürsten für ihre Verluste auf dem linken
Rheinufer entschädigt. In dem Kriege 1804, den neuer Zwist
zwischen Frankreich und seinen Gegnern herbeigeführt, zwang
Napoleon die süddeutschen Fürsten, sich mit ihm zu verbinden,
um in seinem Heere mit gegen Oesterreich und die Russen zu
kämpfen. Die Schlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht) den 2.
Dez. 1805 entschied zu Gunsten Napoleons und hatte denpreß-
burger Frieden zur unmittelbaren Folge. Die süddeutschen
Fürsten erhielten durch Oesterreichs Verluste großen Länderzu-
wachs, Bayern und Würtemberg wurden unabhängige Königreiche,
Baden Großherzogthum. Die tausendjährige deutsche Reichsver-
fassung löste sich 1800 auf, und der bisherige deutsche Kaiser
Franz 11. nannte sich nun Franzi. Kaiser von Oesterreich.
Aus den Trümmern des deutschen Reiches stiftete Napoleon den
Rheinbund, dessen Protektor (Beschützer) er sich nannte.
Franz 1 wagte es 1809 noch einmal, den großen Umwälzungen,
welche Napoleon sich in Europa erlaubte, Schranken zu setzen,
aber obgleich bei Aspern (21. und 22. Mai) ein herrlicher Sieg