1855 -
Duisburg
: Ewich
- Autor: Ricken, W. M., Schüler, C.
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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schön zu sein. Dies ist noch mehr der Fall, wenn er
Weiter unten in das holländische Gebiet eintritt und sich
dort in so viele Arme theilt, daß man kaum ihre Namen
behält, ja daß derjenige, welchem der Name Rhein bleibt, sich
5. früher im Sande verlor, jetzt durch einen Kanal in das
Meer geleitet wird. Freilich geht die Wassermasse darum
nicht verloren, der größeste Arm vereinigt sich vielmehr
mit einem aus Frankreich und Belgien kommenden an-
sehnlichen Flusse, der Maas, worauf sie unterhalb Rotter-
10. dam ihr Wasser zusammen in die Nordsee ergießen.
4.
Kleiner und von kürzerem Lauf ist die W eser, dafür
aber auch nach Ursprung und Mündung ein deutscher
Fluß, in dessen Nabe einst die Römer von den Deut-
schen geschlagen wurden. Die Weser erhält ihren Na-
15. men erst durch die Vereinigung der beiden bereits schiff-
baren Flüsse, Fulda und Werra, wovon die Erstere auf
der Rhön, die Andere an dem Tbüringer Wald entspringt.
Sie bringen die Gewässer des Hessenlandes und Thürin-
gens zusammen, und der durch ihre Vereinigung bei
20. Münden entstandene Strom drängt sich zwar anfangs
noch durch Gebirge, besonders durch die sogenannte West-
phälische Pforte, fließt aber dann im ebenen Lande an
der Stadt Bremen vorbei in die Nordsee. Nur ein be-
deutender Nebenfluß verstärkt die Weser, die langsam
25. fließende Aller mit den braunschweigischen und hannöve-
rischen Gewässern. An ihrer Mündung, wo die Weser
das Oldenburgische von dem Hannoverischen trennt, er-
weitert sie sich durch die eindringende See zu einer Art
Meerbusen.
5.
30. Dieser Mündung nähert sich auch der vierte deutsche
Strom, die Elbe, biö auf wenige Meilen, obgleich die
Quelle derselben von den Weserquellen sehr entfernt liegt.
Denn die Elbe entspringt in Böhmen auf den Hochebe-
nen des Riesengebirgs. Nachdem sie sich nun mit den
35. sämmtlichen Gewässern des gleich einem Kessel nach der
Mitte zu vertieften Köniareichs Böhmen verstärkt hat,
bricht sie durch das Erzgebirge in einer engen Schlucht
hindurch, doch ohne einen Wasserfall zu machen und er-