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1. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 121

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
121 komm geschwind! Stets Pfeiler auf Pfeiler zerborst und brach/ laut krachten und stürzten die Bogen nach. „Halloh, halloh! frischauf, gewagt!" Hoch hielt der Graf den Preis empor. Ein Jeder hört's, ein Jeder zagt. Aus Tausenden tritt Keiner vor! Vergebens durchheulte, mit Weib und Kind, der Zöllner nach Rettung den Strom und den Wind. Sieh, schlecht und recht ein Bauersmann am Wanderstabe schritt daher, mit grobem Kittel angethan, an Wuchs und Antlitz hoch und hehr: er hörte den Grafen, vernahm sein Wort, und schaute das nahe Verderben dort. Und kühn, in Gottes Namen, sprang er in den nächsten Fischer- kahn; trotz Wirbel, Sturm und Wogendrang kam der Erretter glücklich an. Doch, wehe! der Nachen war allzu klein, um Retter von Allen zugleich zu sein. Und drei Mal zwang er seinen Kahn trotz Wirbel, Sturm und Wogendrang, und drei Mal kam er glücklich an, bis ihm die Ret- tung ganz gelang. Kaum karnen die Letzten in sichern Port, da rollte das letzte Getrümmer fort. Wer ist, wer ist der brave Mann? Sag' an, sag' an, mein braver Sang! Der Bauer wagt ein Leben dran, doch thut er's wohl um Goldes Klang! Denn spendete- nimmer der Graf sein Gut, so wagte der Bauer vielleicht kein Blut. „Hier," rief der Graf, „mein wack'rer Freund! hier ist dein Preis, komm her, nimm hin!" Sag' an, war das nicht brav ge- meint? Bei Gott, der Graf trug hohen Sinn; doch höhei? und himmlischer wahrlich schlug das Herz, das der Bauer im Kittel trug. „Mein Leben ist für Geld nicht feil! Arm bin ich zwar, doch eff' ich satt; dem Zöllner werd' eu'r Gold zu Theil, der Hab' und Gut verloren hat!" So rief er mit herzlichem Biederton, und wandte den Rücken und ging davon. Hoch klingst du, Lied vom braven Mann, wie Orgelton und Glockenklang! Wer solches Muths sich rühmen kann, den lohnt kein Gold, den lohnt Gesang. Gottlob, daß ich singen und preisen kann, unsterblich zu preisen den braven Mann! 1412. Gottes Fürsehung. In das Magazin des reichen Kaufmannes Samuel Richter in Danzig trat ein armer zehnjähriger Knabe und sprach den Buch- halter um ein Almosen an. „Hier wird nichts gereicht!" brummte der Beschäftigte: „mach', daß du fortkommst!" Bitterlich weinend, schlich der Arme langsam zur Thür, als Herr Richter ihm entgegen trat. „Was gibt es denn hier?" fragte Leseb. f. ob. Cl., 26. Aufl. „
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