1857 -
Köln
: DuMont-Schauberg
- Autor: Grommes, H. W.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Da das Innere Africa's noch fast ganz unbekannt, so nennen wir
nur die (auch theilweise noch unbekannten) Küstenländer. An der
Nord-, zugleich Ostküste: 1) Das fruchtbare, vom Nil durchströmte
Aegypten mit der Haupt- und Residenzstadt Kairo am Nil, 300,00v E.
Alerandria, Handelsstadt am Mittelmeere. 2) Die Berberei, von
Aegypten bis zum atlantischen Meere, im Westen vom Atlasgebirge
durchzogen, bestehend a. aus den von der Türkei abhängigen (?) Staa-
ten Tripolis, Tunis mit den gleichnamigen Hauptstädten; b. aus
Algier, seit 1830 eine französische Besitzung, mit der Hauptstadt Algier;
c. aus dem Kaiserreich Marocco. Südlich der Berberei zieht sich zwi-
schen dieser und der Sahara das Dattelland (Biledulgerid) hin. An
der Westküste südlich der Sahara: a. Senegambien, vom Senegal,
Sudan, vom Niger durchströmt; b. von Senegambien südlich bis zum
Cap Lopez Ober- und von diesem bis zum Cap Negro Nieder-Guinea.
Die genannten Länder der Westküste gehören theils den Portugiesen,
theils den Engländern, Franzosen, Niederländern und Spaniern. An
der Südküste das Capland und Natal, den Engländern gehörend. An
der Ostküste: a. die Küste von Sosala und Mozambique, von Zan-
guebar, von Ajan und Adan; b. Habefsinien am arabischen Meere;
c. Nubien, südlich von Aegypten und ebenfalls vom Nil durchflossen.
6. America (668,000 Q.-M. und 54 Mill. Einwohner).
America, gewöhnlich die neue Welt genannt, ist das Festland der
westlichen Halbkugel, die Gränzscheide zwischen dem atlantischen und dem
großen Ocean, wovon jener im Osten, dieser im Westen, das nördliche
Eismeer im Norden es bespült, und erstreckt sich etwa 2000 Meilen
lang, mit Ausnahme der südlichen kalten, über alle Zonen der Erde.
Die bemerkenswerthesten Inseln: im nördlichen Eismeere die Nord-
Georgs-inseln; im atlantischen Meere Neu-Foundland, die Bahama-
Jnseln, unter denen Guanahani, das erste Land, welches Columbus
1492 betrat, die kleinen und großen Antillen, und an der Südspiße
America's die Falklands- und die Feuerlands-Inseln; im stillen Meere
die Schildkröten-Jnseln auf dem Aequator und im Norden die Meuten.
— Die Bodengestalt America's zeichnet sich durch ihre großartige
Einfachheit aus: im Westen eine schmale Küste, dicht daran die him-
melan steigenden Anden, die den ganzen Erdtheil vom Cap Horn bis
zu den Nordpolar-Gegenden durchziehen, im Osten unabsehbare Flach-
länder, hier und da mit einzelnen Gebirgszügen. Die Anden oder
Cordilleren sind reich an Vulkanen (etwa 50 thätigen), und ihre Gipfel
steigen bis zu 23,000 Fuß (der Sorrato 23,600, ver Vulkan Chim-
borasso 20,100 Fuß). Die Ebenen America's, welche ungefähr zwei
Drittel des ganzen Erdtheiles bedecken, sind theils Gras-, theils Wald-
ebenen, Culturland noch wemg. Die ersteren, theils Pampas, theils
Llanos genannt, find nur zur Regenzeit mit Gras u. s. w. und dann
mit zahllosen Herden wilder Pferde, Auerochsen u. s. w. bedeckt, die
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