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1. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 394

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
394 2) Der Bittgang am St. Marcusfeste. Er ist seit tausend und mehren Hundert Jahren in der Kirche üblich und in Zeiten schwe- rer Drangsale, die als Strafen der herrschenden Laster angesehen wurden, von den Hirten der Kirche angeordnet, um den Geist der Buße und die Abwendung der hart drückenden Geißel zu erflehen. Papst Gregor der Große schreibt darüber: „Unsere Werke müssen ver- bessert, unser Herz zerknirscht, unser Gemüth andächtig und unser Ge- sicht mit Thränen benetzt sein." Es wurden früher Fasten mit diesem Bittgänge verbunden. 3) Die Bittgänge in der Kreuzwoche an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt. Die Einführung derselben um das Jahr 450 wird dem heiligen Mamertus, Bischof zu Vienne in Frankreich, zuge- schrieben. Die Absicht dieser Bittgänge ist ebenfalls keine andere, als Gott zu bitten, daß Er den Menschen Seine Huld wieder schenken und Seine Geißeln, nämlich Pest, Hunger, Krieg, von uns abwenden möge. Auch beten wir, daß Gott unseren Feldfrüchten Wachsthum und Gedeihen geben und sie vor aller Beschädigung, die zu dieser Zeit am meisten zu besorgen ist, bewahren wolle. Um diese Zeit werden in der ganzen Kirche Tage des Gebetes, des Bittens und Flehens ge- feiert. Ueberall stehen die Tempel des Herrn geöffnet, und Millionen von Christen wallen in Scharen zu denselben. Sie fühlen sich hierzu mächtig angeregt durch des Herrn Wort: Wenn Zwei auf Erden einstimmig um etwas bitten, so wird es ihnen geschehen von meinem Vater im Himmel; denn wo Zwei oder Drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Man verläßt indeß den engen Tempel und wallt über die grünenden Felder. In die Bitt- und Loblieder der hoffenden Christenheit erschallen die Lieder der Lerchen und verkündigen mit den Menschen die Güte und Liebe Gottes; die ganze Natur ist ein Tempel geworden. Die betende Gemeinde singt das zu dem Eintritte in die- selbe so sehr passende Lied: Blick', o Gott! mit Wohlgefallen Auf die Flur, die wir durchwallen! Unser Herz erweitert sich, Denn es fühlt als Vater Dich. Deine milde Hand gibt Segen, Gibt uns Sonnenschein und Regen. Freudig streuten wir den Samen, Denn wir streuten ihn im Namen Dessen, der mit Einem Ruf Erde, Sonn' und Pflanze schuf. Dein, o Vater! ist der Segen, Dein ist Sonnenschein und Regen. Sä'n und Pflanzen hilft noch wenig; Das Gedeihen gibt kein König. Keiner bat mit aller Macht Nur ein Blatt hervorgebracht. Seht, von oben kommt der Segen^ Kommt uns Sonnenschein undregen. Der so schön die Blumen kleidet, Der so mild die Vögel weidet, Alles nährt in Feld und Hain, Wird für uns auch Vater sein. Ja, dem Frommen gibst Du Segen^ Gibst ihm Sonnenschein und Regen. Laßmitfruchtdenbaumsichschmücken, Reich an Korn den Halm sich bücken. An der Rebe Trauben glüh'n, Wiesen für die Herde blüh'n! Ueberall auf unsern Wegen Walte väterlich Dein Segen!
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