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1. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 396

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
396 laßt, daß der Götzendiener Aristodemius dem Apostel einen Becher mit vergiftetem Weine reichte und ihm versprach, ein Christ zu werden, wenn er diesen Wein ohne Nachtheil zu trinken vermöge. Johannes, voll Gottvertrauen, segnete den Giftwein, trank und blieb gesund und bekehrte viele Heiden. 3) Die Kerzenweihe am Feste Mariä Reinigung, Lichtmeß ge- nannt. Die Ursache, warum heute die Kerzen geweiht werden, ist: weil die seligste Jungfrau ihr göttliches Kind, das Licht, welches die ganze Welt erleuchten sollte, zum ersten Male im Tempel öffentlich dem Herrn darbrachte, wo dann auch der alte Simeon, erleuchtet von jenem Lichte, in dem Kinde Jesus den Erlöser erkannte. Dabei beten wir, daß Gott allen, welche die Lichter ehrerbietig tragen, die Gesund- heit des Leibes und der Seele bewahren wolle. Auch verbinden wir damit das Gebet, daß unsere Herzen innerlich durch das unsichtbare Licht des heiligen Geistes erleuchtet werden, und daß das Feuer der Liebe unsere Herzen entzünden, von allen Sünden reinigen und uns einst jenes fröhlichen Lichtes, welches nie erlöschen wird, theilhaftig wachen möge. 4) Die Aschen weihe am Aschermittwoch. Die Asche war schon im alten Bunde ein Zeichen der Buße; denn Gott selbst hat beföhlen, daß die Israeliten sich zum Zeichen der Buße mit Asche bestreuen soll- ten (Jer. Xxv. 35.). Die heilige Kirche will ganz besonders da- durch, daß sie durch ihre Diener unsere Häupter mit geweihter Asche, dem Sinnbilde der Sterblichkeit, bestreuen läßt, in uns den Geist der ernsten Sinnesänderung und aufrichtigen Herzensbesserung anregen. Durch die Erinnerung an unsere Sterblichkeit sollen wir veranlaßt werden, gleich den Niniviten Buße zu thun und durch Buße Gottes Strafgerichte bei Zeiten von uns abzuwenden. Daher sollen wir in Demuth die Asche empfangen und dabei vor Gott bekennen, daß wir aus Staub und Asche sind und um unserer Sünden willen wie- der zu Staub und Asche werden. Wie herzergreifend ist dies im nachstehenden Gedichte geschildert! Weg vom Lärm, vom Tayz, vom Spiele, Blick', o Mensch, nach deinem Ziele! Sieh das Bild des Todes hier; Kreuz und Asche sagen dir: Was geboren ist auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Vom Altar in die Paläste Drängt es sich zum Jubelfeste; Mitten unterm heitern Mahl Ruft es in den Königssaal: Was das Scepter führt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Wo Trophäen,uy tiytvm, Sieger jauchzen, Völker beben, Tönt es aus der Ferne dumpf In den schallenden Triumph: Was den Lorber trägt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden. Wie sie ringen, sorgen, suchen, Das Gefund'ne dann verfluchen; Der umhergetrieb'ne Geist Felsen thürmt und niederreißt! Was so rastlos strebt auf Erden, Muß zu Erd' und Asche werden.
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