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1. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 408

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
408 Den Sabbath heiligen aber heißt: denselben als einen Tag der Andacht und des öffentlichen Gottesdienstes mit guten Gedanken und gottseligen Werken zubringen. Zwar muß das ganze Leben des Chri- sten Gottesdienst sein; denn Gott dienen heißt: Gott gehorsamen und Seinen heiligen Geboten willig nachkommen. Aber insbesondere nennt man die öffentlichen Andachtsübungen in der Kirche den sonn- tägigen Gottesdienst. An diesem soll der Christ nach den Gesetzen Gottes und den Forderungen unserer heiligen Kirche sich fleißig be- theiligen; denn er ist schuldig: 1) auch äußerlich und öffentlich zu zeigen, daß er an Gott glaube und Ihn anbete; er ist schuldig: 2) Anderen ein gutes Beispiel zu geben, und 3) wird er auch selbst mehr zur Andacht aufgemuntert, wenn er den Eifer und die Andacht der übrigen Mitchristen wahrnimmt. Ja, auch der Ort, wo Gott auf eine besondere Weise gegenwärtig und eine ganze Gemeinde bei dem Gebete vereinigt ist, trägt Vieles zur wahren innerlichen Andacht bei. Vor Allem aber wohnt der Christ am Sonntage der heiligen Messe und dem christlichen Unterrichte in den Predigten und der Christenlehre bei. Anbelangend die Beiwohnung der heiligen Messe, hat die Kirche ein ausdrückliches Gebot erlassen: „Du sollst an Sonn- und Feiertagen die heilige Messe mit Andacht hören." ^Hin- sichtlich des christlichen Unterrichtes in den Predigten und in der Chri- stenlehre weiß der wohlunterrichtete Christ nur zu gut, daß im Sinne der Kirche ihm auch die Theilnahme an diesem geboten sei, und wird er denselben ohne wichtige Ursache nie versäumen. Wer aus Gott ist, höret Gottes Wort, sagt Jesus. Aber nicht bloß in der Kirche, auch zu Hause wird der Christ der Feier des Gott geheiligten Tages obliegen. Er wird sich und die Sei- nigen zu erbauen suchen, indem er von geistlichen Dingen redet, Nütz- liches lies't und anderen vorliegt. Er wird durch Werke der christli- chen Bruderliebe des Guten schaffen, so viel er kann, und jenes ein- zubringen trachten, was die Woche hindurch zeitlicher Geschäfte halber nicht geleistet werden mochte. Zwar verlangt die Kirche von ihm nicht, daß er an den Tagen, die dem Herrn gewidmet sind, vom frü- hen Morgen bis zum späten Abend bete oder den Andachtsübungen beiwohne; der Christ darf sich an denselben auch erholen, von sei- nen wochenlangen Arbeiten ausruhen, eine unschuldige Freude sich erlauben; doch soll dieses nicht zu lange, und Alles mit Mäßi- gung, Ehrbarkeit und mit Rücksichtnahme auf seine häuslichen Verhält- nisse geschehen. Endlich vergißt der Christ auch nicht, am Sonntage den Zustand seiner Seele genauer zu untersuchen, über sich selber ernster nachzu- denken, gute Vorsätze für die folgenden Tage zu machen und zur Verwirklichung derselben um höheren Beistand demüthigst zu bitten. — Durch solche Feier heiligt er die Tage des Herrn, und diese heiligen wieder ihn.
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