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1. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 418

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
418 zogen werden, so stürzten sich nicht wenige wie wüthend unter die Rä- der, um zu Ehren dieser erbärmlichen Gottheiten zermalmt zu werden. Bei den wilden Bewohnern von Oceanien finden wir fast noch all- gemein den scheußlichen Gebrauch, Menschenfleisch zu genießen. Auf Ceflebes wird allemal über dem Grabe des verstorbenen Häuptlings eine unschuldige Jungfrau geschlachtet. Auf der Insel Timor werden die Sclaven lebendig in das Grab des verstorbenen Königs einge- schlossen, um demselben auch in jener Welt zu Diensten zu sein. Im Archipel von Manda na sieht man das entsetzliche Schauspiel, daß die Wilden nicht allein die Gefangenen, sondern selbst ihre eigenen Eltern und Kinder erschlagen und verzehren. Nicht selten reißt der Sieger dem besiegten Feinde bei noch lebendigem Leibe das Herz aus, um es mit mehr als viehischer Rohheit zu verschlingen. Auf Su- matra wird es als Gottesdienst angesehen, die zu Opfern für die Götzen Auserkorenen gräßlich an allen Gliedern zu verstümmeln und dann stückweise aufzuzehren. Die Neg er Africa's, diese fluchbeladenen Kinder Cham's, wissen jetzt noch so wenig von dem lebendigen Gott, daß sie den Teufel göttlich verehren und ihn auf eine Grausen erre- ge! ?e Weile zu besänftigen und sich geneigt zu machen suchen. Im Reiche Dahomei in Africa ist es des Königs Ruhm, daß er in Blut watet, von seinem Throne bis zu seinem Grabe, und jedes Jahr die Gramer seiner Vorfahren mit Menschenblut tränkt. In China werden dein iandesgebrauch gemäß unzählige kleine Kinder von ihren Eltern getödret oder dem gewissen Tode durch Hunger oder wilde Thiere ausgesetzt. Dieser trostlose Zustand so vieler Millionen unserer Brüder ist wohl geeignet, uns zur Ausübung der Werke der Liebe neu anzuspor- nen. Es ist ein unermeßliches Feld, das noch für die Kirche Jesu Christi, für das Reich Gottes anzubauen ist. Menschliche Kräfte sind zwar nicht im Stande, dieses große Werk auszuführen, zu vollenden; es liegt dessen Vollendung vielmehr in den Rathschlüssen und der Hülfe der ewigen Erbarmung. Aber dennoch können wir mitwirken, daß das Reich Gottes auch zu jenen Ländern und Völkerschaften kom- me, wo der Glaube bisher noch unbekannt ist, wo Christus noch nicht geliebt wird. Die Kirche bietet uns in der „Gesellschaft zur Ver- breitung des Glaubens" die Mittel und Wege, an den aposto- lischen Missionen uns reichlich zu betheiligen, und ladet uns ein, dieser frommen Genossenschaft freudig beizutreten, indem wir durch bestimmte Gebete und sehr geringe Almosen uns die Mitgliedschaft derselben er- werben. Es wäre sehr gefehlt, wenn wir diese Aufforderung der Kirche überhören wollten. Ja, was wäre unsere christliche Liebe, was wäre unser Eifer für den Ruhm Jesu Christi, was wäre unsere Dankbarkeit für die unschätzbare Gabe des wahren Glaubens, wenn wir kein In- teresse hätten, an dem so herrlichen Werke der Glaubensverbreitung mitzuarbeiten,? Sind wir nicht berufen, als Boten des Herrn zu den di
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