1857 -
Köln
: DuMont-Schauberg
- Autor: Grommes, H. W.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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3. Aufg. Bildet Sätze, in welchen das Prädicat (die Aussage)
durch ein Hauptwort a) im Wessenfalle, b) im Wemfalle, (dritten
Falle, Dativ), c) im Wen- oder Wassalle (vierten Falle, Accusativ)
ergänzt ist; die Ergänzung soll durch ein beigefügtes Eigenschaftswort
oder Zahlwort näher bestimmt sein. Z. B. r Die Mutter pflegt des
kranken Kindes.
4. Aufg. Bildet Sätze, in welchen das Prädicat durch ein Haupt-
wort mit einem Verhältnißworte ergänzt ist! Z. B.: Der Fromme
vertraut aus Gott. Der Müde sehnt sich nach Ruhe. Der Zänker
streitet um Kleinigkeiten.
5. Aufg. Bildet Sätze, in welchen eine mehrfache Ergänzung
vorkommt! Z. B.: Lieben Kindern gibt man viele Namen. Wer kann
wich einer Sünde beschuldigen?
3. Die Leide Form; rückbezügliche Zeitwörter;
Bestimmungen des Ortes bei der Thätigkeit.
Drittes Musterstück.
Der Herbst.
Die Tage werden nun immer kürzer, und der Herbst naht heran.
Das Laub der Bäume wird gelb und fällt nach und nach auf die Erde.
Die munteren Singvögel ziehen in wärmere Länder und kommen erst
im Frühlinge wieder. Nur der Sperling, die Goldammer, der Rabe
und wenige andere Vögel bleiben in unserer kälteren Gegend zurück.
Einige, wie Rothkehlchen und Drosseln, werden in künstlichen Spren-
keln von listigen Knaben oder Jägern gefangen. Die Beeren des
schwarzen Hollunders dienen zur Lockspeise, und kommt das hungrige
Vögelchen, um zu naschen, setzt es sich auf das kleine Springholz, so
fällt dieses zur Erde, und der Näscher ist in der Schlinge gefangen. —
Nur wenige Blumen, wie die Aster und Goldruthe, blühen noch; das
Gras auf den Wiesen ist längst abgemäht, die Blätter aller Kräuter
welken und verdorren. Birnen, Aepfel, Nüsse und anderes Obst
find nun reif und werden abgepflückt oder geschüttelt. Fröhlich klettern
die Knaben auf Bäume, pflücken die rothwangigen Aepfel und legen
sie in Körbe. Das Obst wird aufgehoben bis zum Winter. Man
schüttet und legt es deßhalb auf Stroh, wo es mürbe wird und dann
noch besser schmeckt. Der Winzer sammelt jetzt die reifen Trauben.
Er schüttet sie freudig in die Kelter: sie werden gepreßt, und dann
quillt jener süße Most heraus, der sich später in Wein verwandelt.
Wie mancher Kranke hat sich schon durch ihn gestärkt! wie mancher
Traurige sich erfreut!
Wie todt ist bald alles auf dem Felde! Hafer und Gerste sind ge-
mäht worden, und der rauhe Wind weht nun über die Stoppeln.
Hier und da nur pflügt ein Landmann und säet Korn oder Weizen,
fürs künftige Jahr.