Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 95

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
95 einem Hirten, daß dieser es an seiner Statt thue. Dessen Frau war aber eben mit einem todtgebornen Knaben nieder- gekommen, und auf ihre Bitte begrub er diesen; das Kind der Mandane ließ er aber leben, und hatte seine Freude an dem herrlich heranwachsenden Knaben, der Cyrus hieß. Als dieser einst bei einem Soldatenspiele, in welchem er zum Könige erwählt war, den Sohn eines angesehenen Mannes ganz derb geschlagen hatte, weil er nicht hatte gehorchen wollen, so beklagte sich der Vater des Letztern beim Astya- ges darüber. Dieser ließ den Knaben sogleich holen, der sich sehr dreist vor dem Könige verantwortete, und von ihm bald, weil sein Anstand so edel, und seine Gesichtszüge den seinigen so ähnlich waren, als sein Enkel erkannt wurde. Er behielt ihn nun fürs Erste bei sich, aber an dem armen Harpagus nahm der grausame König eine schreckliche Rache, indem er dessen Sohn heimlich tödten und seine Gebeine bei einem Mittagsmahle ihm vorsetzen ließ. Das kränkte den armen Mann tief, und er dachte von der Zeit darauf, wie er dem Astyages seine Uebelthat vergelten möchte. Es fand sich dazu auch bald Gelegenheit. Astyages, dm der gehabte Traum noch immer ängstigte, hatte seinen Enkel nach eini- ger Zeit wieder zu seinen Eltern zurückgeschickt, weil ihm Das die Traumdeuter als das sicherste Mittel, dem drohen- den Geschicke zu entgehen, gerathen hatten. Aber es half ihm Nichts; denn Gott hatte einmal beschlossen, dem Cyrus das Reich zu gebm. Dieser war nach und nach zu einem streitbaren Helden unter seinen Landsleuten, den Persern, herangewachsen, und Harpagus munterte ihn heimlich auf, den grausamen Astyages vom Throne zu stürzen. Cyrus überredete die Perser leicht, ihn in seinem Unternehmen zu unterstützen, weil sie der Medischen Herrschaft längst über- drüssig waren. Und wirklich wurde das Heer des Astyages, der in seiner Verblendung den Harpagus zum Befehlshaber desselben gemacht hatte, sehr bald überwunden, und der Kö- nig selbst gefangen genommen, den übrigens Cyrus mit groß- ßer Achtung behandelte. Nun aber stellte sich dem Cyrus der König von Lydien, einer Landschaft Kleinasiens, Namens Krösus, entgegen. Der war über die Maaßen reich und mächtig. Einst be- suchte denselben ein weiser Mann aus Griechenland, Solon; dem zeigte der König alle seine Schätze und seine Herrlich- keit, und fragte ihn daraus, welchen er für den glücklichsten Menschen auf Erden hielte. Er dachte aber, Solon sollte
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer