1861 -
Eisleben Leipzig
: Klöppel G. E. Schulze
- Autor: Westermeier, Franz Ä. Bogislav
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
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klaffe, und unter ihnen gibt es so furchtbar starke Arten, daß
sie oft schon Menschen ergriffen und in ihre Felsenhöhlen
gezogen haben. Einige von ihnen sollen Arme von 60 Fuß
Lange haben; und wie man glaubt, ist der von manchen
Naturforschern freilich noch bezweifelte Krake auch ein sol-
ches Thier, der wie eine Insel im Meere liegt, auf dessen
Rücken die Seeleute Pfähle einschlugen und Feuer anzünde-
ten, bis er auf einmal langsam untertauchte. Da thut man
'denn Blicke nicht allein in die Tiefe des Oceans, sondern
auch'der göttlichen Allmacht, die Einen zum Staunen bringen.
Die Klasse der 'Fische besteht aus solchen Thieren,
welche ein ordentliches Rückgrat, vollkommene Augen zum
Sehen, und inwendig verborgen die Werkzeuge zum Hören
und Riechen haben, denn Beides können sie recht gut; zahm
gemachte Goldkarpfen lockt man mit dem Glöcklein herbei;
und durch den Geruch eines Köders zieht man andere Fische
ins Netz. Sie leben fast Alle von größeren und kleineren
Thierchen, die sie entweder mit ihren Bartfasern, die sie
heraushängen lassen, oder mit einem Wasserstrahl, den sie
darauf spritzen, oder durch einen heftigen elektrischen Schlag,
dm sie von sich geben, fangen, betäuben und tödten. Sie
sind größtenteils eine wohlschmeckende Speise für Millionen
von Menschen, und zum Glück für diese so fruchtbar, daß
manche Arten, wie z. B. der Flindner, wohl eine Million Eier
in sich haben. Das Männchen der Fische heißt der Milchner,
! das Weibchen der Rogner, und viele Fische ziehen zur Laich-
zeit oft weit weg in solche Gewässer, welche ihren Jungen
am Zuträglichsten sind. Man theilt die Fische ein in Knor-
pel- und Gräten fische. Die Knorpelfische haben keine
Rippen- und Knochengräten, auch selten eine Schwimmblase
und eigentliche Schuppen. Zu ihnen gehören meist «sehr
große Fische, z. B. die verschiedenen Arten des Haifisches,
von denen der Riescnhai zuweilen 1000 Pfund schwer wird.
Er ist der Schrecken der Bewohner des Meeres und auch
der Seeleute, denn er zieht neben den Schiffen her, und
wenst ein Mensch das Unglück hat, heraus zu fallen, so
hat ihn der Haifisch gleich weg, denn er kann sogar ein gan-
zes todtes Pferd auf einmal verschlingen. Wenn man ihn
lnun gleich mit einer Kanonenkugel treffen kann, so wird
ein solcher Mensch manchmal noch am Leben erhalten, wie
l denn ein Matrose einen ausgestopften Haifisch für Geld sehen
'ließ, der ihn schon im Rachen gehabt hatte. Der Roche
' ist auch ein gefährlicher Fisch dieser Art, denn er ergreift