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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 249

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
249 der Herr hier 40 Tage fastete, auch Quarantania heißt. Da gab es viele Räuber, welche die Leute anfielen, die nach Jerusalem wollten (Luc. 10, 30.). In Galiläa lag die Wüste Bethsaida, wo der Herr 5000 Menschen speisete. An Gewässern hatte das Land grade keinen Ueber- fluß. Im Norden finden wir den See Merom, der aber im Sommer oft austrocknete und jetzt nur ein Sumpf ist, dar- unter aber den 3 Meilen langen und 1 Meile breiten, fisch- reichen und mit blühenden Städten und Dörfern umgebenen See Genezareth (das galiläische Meer) ; ganz im Süden da- gegen wieder das todte Meer, auf dessen Grunde einst die Städte Sodom und Gomorra standen, und welches ein schwarzes, harzhaltiges Wasser hat, in dem kein Fisch leben kann. Alle drei Seen werden von dem Flusse Jordan, dem einzigen des Landes, durchströmt, der ein gelbes, trübes Wasser hat, 60 Fuß breit ist, von N. nach S. fließt, und nach einem Laufe von 36 Stunden sich ins todte Meer er- gießt. Außerdem gibt es aber noch mehrere Bäche, als: der Kidron, der die Unreinigkeiten von Jerusalem abführte, der Kischon, der vom Berge Tabor nach dem Mittelmeere, der Eschkol, der-weiter südlich in dasselbe Meer geht. Bei die- sem Mangel an Gewässern hatte man künstliche Wasserbe- hälter, Cisternen, zur Sammlung und Aufbewahrung des Regenwassers. Brunnen mit Quellwasser waren selten, wie der Jakobsbrunnen bei Samaria (Joh. 4, 6.). Das Klima des heiligen Landes ist mild und freund- lich. Die Getteideernte war schon im Anfang des Junius vollendet, so daß um Pfingsten das Erntedankfest gefeiert wurde. Die Fruchtbarkeit des Bodens war in alter Zeit sehr groß (4 Mos. 13, 28.); das Land glich einem anmuthigen Garten. Es gab hier Cedern, Palmen, Eichen, Oliven, Citronen, Pomeranzen, Balsamstauden, Feigen, Datteln, Wein, Weizen, Gerste, Hirse, Flachs, Kümmel u. s. w. Die Viehzucht beschäftigte sich vorzüglich mit Schafen, Zie- gen, Rindern, Kameelen und Eseln. Jetzt, unter dem Drucke der türkischen Herrschaft, liegt das schöne Land beinahe wüste. Die Bevölkerung, welche in den Zeiten der Blüthe des Volks 5 Millionen betrug, war zu Jesu Zeiten auf etwa 2 Millionen herabgesunken, und ist jetzt noch viel geringer, denn der Segen ist von dem Lande gewichen, seitdem seine Bewohner in der Verwerfung des Sohnes Gottes den Fluch über sich herabgerufen haben. Sonst bestand die Bevölke- rung aus Juden, Samaritern und einigen Heiden, beson-
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