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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 255

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
255 brermädchen, und den Milchmann und die Gartenfrau auch. Und als es still schweigt, rauscht schon der Wind und die Tropfen fallen gegen die Fensterscheiben. Die Kleine aber wundert sich und spricht mit leuchtenden Augen: „Das hat mal schnell geholfen!" 2. T/as denrstth ige Kind. Melanchthon, Luthers Freund, hatte ein Töchterlein; die war ein gar holdseliges frommes Kind. Als sie aber einmal weggegangen, und über die Gebühr lange ausgeblieben war, fragte sie der Vater, was sie der Mutter nun wohl sagen wolle, wenn diese sie tüchtig ausschelte. „Nichts," entgcg- nete das Kind; und das machte dem Vater eine sonderliche Freude, denn böse Kinder wissen immer Viel zu sagen, wenn sie gescholten werden um ihres Ungehorsams willen. « 3. Die Verzeihung. Sophie, ein sechsjähriges Mädchen, saß einst vor der Hausthür und spielte. Sie hatte ihr ganzes kleines Kuchen- geschirr vor sich, backte und kochte nach Herzenslust und war so recht vergnügt. — Da kam ihr Bruder Anton, setzte sich lachend zu ihr und sprach: Nun, da du so schöne Kuchen ge- backen hast, will ich mich zu Gaste bitten! Hiermit griff er nach den Tellerchen und ließ zwei der schönsten zur Erde fallen. Jetzt nahm er auch die übrigen Schüsseln, schüttete alles, was daraus war, weg, und verdarb seiner guten Schwe- ster die ganze Freude. Sophiens Augen füllten sich mit Thränen, allein kein böses Wort entschlüpfte ihrem Munde. Sie sammelte die Scherben der zerbrochenen Teller, packte Alles zusammen und ging still ins Haus zurück. Anton lief auch fort, und kam erst zur Essenszeit wieder, weil er fürchtete, Sophie habe ihn seines Muthwillens wegen bei den Eltern verklagt. Aber auch dies hatte die gute Schwester nicht gethan; Anton bekam al|o keine Strafe. — Am Abend umarmte er sein Schwesterchen, weinte und sagte: Sophie, du bist doch besser als ich! Es war recht schlecht von mir, daß ich dein Spiel verdarb, und du hast nicht einmal darüber gescholten, sondern mir so gerne verziehen. Willst du mir einen Gefallen thun, so nimm von mir dies schöne Pennal, welches dir neulich so wohl gefiel. Thue es nur, dann erst bin ich wieder vollkom- men ruhig. — Sophie nahm das Geschenk an und sagte: Sei nur zufrieden, lieber Anton, ich bin ja nie böse mit dir l
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