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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 258

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
258 ßen Sünder aus Schweden, welchen eure Eltern in ihrer Einfalt den großen König von Schweden nennen. Dann beschenkte er die Kinder und ließ sie beten. 9. Das gottselige Kind. In einer ehrbaren und fröhlichen Gesellschaft junger Leute ward das bekannte Königsspiel zur Kurzweil hervor- gesucht, da dann unter andern von dem durch's Loos erwähl- ten Könige einem Kinde geboten ward, daß es seinem alten Vater, der zugegen war, neunerlei Ehre anthun sollte. Däs that es nun ohne langes Bedenken auf folgende Weise: 1) sagte es: Mein liebster Vater, ich danke euch für alles Gute, das ihr mir von Kind auf erwiesen, für alle Sorge und Mühe, die ihr meinethalben gehabt, und für alle Unkosten, die ihr von dem, was ihr durch euren sauren Schweiß und Arbeit erworben, auf mich und meine Wohlfahrt verwandt habt. 2) Küsset es ihm die Hand mit Bezeugung der Dank- barkeit für alle väterliche wohlgemeinte Züchtigung. 3) Weil eben Aepfel auf dem Tische waren, nahm's einen, schalet und zertheilt ihn, und bot die Hälfte dem Vater dar mit dem Erbieten, wenn es einmal mit Gottes Segen zu einem Stück- lein Brots kommen und es der Vater bedürfen sollte, daß es gern mit ihm theilen wollte. 4) Bücket es sich, löset ihm die Schuh auf, zog sie aus und setzt ihm Pantoffeln hin, dabei meldend, daß ihm kein Dienst, seinem Vater zu erwei- sen, gering und verächtlich sein sollte. 5) Weil es etwas spät auf dem Abend, suchte es ibm seine Nachtgeräthe und legt es ihm mit holdseligen Geberden hin. 6) Bot es ihm einen frischen Trunk zum Schlaftrunk. 7) Hielt es dem Vater seine Backen dar mit Begehren, daß er darauf schla- gen sollte, zu bedeuten, daß es willig wäre, noch anjetzo alle väterliche Erinnerung, und wenn sie auch mit Schlägen geschehen sollte, zu erdulden. 8) Unterstund es sich, den Vater mit dem Stuhl aufzuheben und von der Stelle zu versetzen, anzuzeigen, wie bereit es wäre, da es nöthig, den alten, schwachen Vater zu heben und zu tragen. 9) Kniet es nieder und begehrte den väterlichen Segen, welchen es auch empfing, dabei aber dem Vater vor Freuden die Au- gen übergingen. Gotthold hörte und sah dieses und sprach: Nun bekenne ich, daß ich mein Lebelang kein lieblicher Spiel gesehen habe. Wenn ihr also spielt, wie tugendvoll muß dann euer Ernst sein? hier spielen die Engel mit, und der Höchste siehet zu und freuet sich. Mein Gott, ich halte für
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