1861 -
Eisleben Leipzig
: Klöppel G. E. Schulze
- Autor: Westermeier, Franz Ä. Bogislav
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
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dem Wasser im Sonnenscheine, und beide lachten ihren Bruder
aus, daß er's nicht eben so gut haben wollte. Aber was geschah?
Das eine war kaum in den großen Teich gekommen, so
sprang ein Hecht auf dasselbe zu und verschlang es. Das andere,
das sich auf der Oberfläche des Wassers belustigte, bemerkte ein
Raubvogel, schoß auf dasselbe herab, fing es und fraß es auf.
Nur das kluge und folgsame dritte Goldfischchen blieb allein übrig.
Der gute Mann freute sich über seine Folgsamkeit — und
brachte ihm alle Tage das beste Futter.
So lebte es immer recht vergnügt und erlebte ein hohes Alter.
Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer Rath ge-
horchet, der ist weise (Sprüchw. 12, 15.). Die Furcht des
Herrn, das ist Weisheit; und meiden das Böse, das ist Verstand
(Hiob 28, 28.). Was mir gehorchet, wird sicher bleiben, und
genug haben, und kein Unglück fürchten (Sprüchw. 1, 33.).
15. Der kleine Menschenfischer.
Ein kleiner Knabe in England, noch keine 6 Jahr alt,
hört mal erzählen, daß an manchen Orten in Indien die
Mütter ihre kleinen Kinder tödteten; es sei vorgekommen,
daß eine Mutter ihrer zehn ermordet habe. „Warum sind
denn aber dort die Mütter so böse?" fragt der Knabe. Man
antwortet ihm, die Frauen glaubten damit nichts Böses zu
thun; denn sie wüßten nichts von Gott und seinem Wort.
„Nun, da muß man ihnen Bibeln geben," erwiedert der
Kleine; „und ich will ihnen aus meiner Sparbüchse eine
kaufen und schicken, damit sie lernen, daß man die Kinder
nicht tödten darf."
Mehrere Monate trägt er sich in seinem kleinen Kopfe
mit dem Gedanken; die Bibel wird gekauft, in Papier ge-
wickelt und in Ermangelung eines Petschafts mit einem Geld-
stück versiegelt. Schon will der Knabe das Packet ohne
Aufschrift und weitere Adresse auf die Post bringen und
meint, es fei genug, wenn er sage, sie sollten's nur nach
Ostindien an die heidnischen Frauen schicken. Er wird sehr
traurig, als er hört, daß das so nicht geht.
Da begegnet er aber bald darauf einen ihm bekannten
Schiffskapitän, Namens Pigott, der nach Indien fährt. Er
erzählt ihm ganz trostlos seine Geschichte, und dieser beruhigt
ihn mit dem Versprechen, seine Bibel mitnehmen zu wollen.
Das Kind läuft nach Aaus, sie zu holen. Doch ehe er sie
fortträgt, sagt er zu seiner größern Schwester: „Warte, wir
wollen noch Zeichen in die Bibel legen, damit die armen