1861 -
Eisleben Leipzig
: Klöppel G. E. Schulze
- Autor: Westermeier, Franz Ä. Bogislav
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
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(es sind schon einige Monate her), daß man denen, die uns
umgeben, Gutes thun und ihnen von dem Herrn Jesus er-
zählen müsse. _ Das verstand ich nicht sehr gut anzufangen;
da ich hier niemand hatte, der mich unterrichtete, so hab ich
gedacht, du mußt es versuchen, vielleicht, indem du es ver-
suchst, lernst du es besser. Drauf sagte ich zu den andern Kin-
dern in der Grube, ich wolle ihnen, wenn sie mit mir kämen,
Etwas von dem Heilande erzählen, was ich in der Schule
da oben bei Ihnen gelernt hätte. Sie kamen. Diesen Ort
haben wir zu unsrer Versammlung zurechtgemacht. Ich habe
ihnen aus dem neuen Testament vorgelesen, das Gelesene
erklärt und nachher das Gebet verrichtet." Noch einiges An-
dere erzählte das Kind und das Herz des würdigen Christen
klopfte vor Freude. Er mußte aber zurück aus diesem un-
terirdischen Betsaale. Als er sich anschickte, nach dem Loche,
durch welches er gekommen, wieder hinauf zu klimmen, hielt
ihn das Kind am Arme und sagte: „Sehen Sie hier noch,
Herr Lehrer, das ist unsere Missionsbüchse. Wenn wir zum
Gebet hier zusammenkommen, legt jeder seine Stüber da-
hinein." Es bestand aber diese Missionsbüchse aus einer
einfachen Vertiefung, welche von den Kindern in die Slein-
kohlenwand gehauen war. „Aber nimmt man euch," sagte
der Lehrer, „aus diesem offenen Loche das Geld nicht weg?"
„O nein," lautete die kindliche Antwort. „Dies Geld ge-
hört dem Herrn und niemand würde wagen, eö anzutasten.
Wenn das Loch voll ist, leeren wir's und tragen's zur Mis-
sionsgesellschaft. Wir haben's schon einmal geleert; es wa-
ren 12 Schillinge (4 Thlr.) darin!"
Da siehest du, wie Kinder die Missionsbüchse füllen und
den armen Heiden Gutes thun können.
17. Das Glücksspiel.
Friedrich N., ein kleiner Knabe, der noch die Schule
besuchte, hatte einen frommen, weisen Vater. Der Vater
warnte ihn oft, er solle sich ja vor allen Glücksspielen und
überhaupt vor allem Spiel um Gewinn hüten, weil man
dadurch gewinnsüchtig oder verschwenderisch werde und die
Zeit verderbe. Er folgte auch dem Vater lange und blieb
weg, wenn Knaben beisammen saßen, um Spiele mit Wür-
feln und andere Glücksspiele zu treiben; und wenn sie ihn
riefen, so dachte er: Der Vater hats verboten! und rief
ihnen kurz und gut zu: Ich mag nicht!
Da war einmal Jahrmarkt im Dorfe. Eö kamen Leute,