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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 270

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
wahr ward, lief er zu ihm mitsprach: „Warum trübest du mir das Wasser, daß ich nicht trinken kann?" Das Lämmlein ant- woriele: „Wie kann ich dir's Wasser trüben? trinkst du doch über mir, und möchtest du es mir wohl trüben!" Der Wolf sprach: „Wie? fluchest du mir noch dazu?" Das Lämmlein ant- wortet: „Ich fluche dir nicht." Der Wolf sprach: „So hast du mir aber meine Wiesen und Aecker abgenaget und verderbet." Das Lämmlein antwortet: „Wie ist das möglich, hab' ich doch keine Zahne!" „Ei," sprach der Wolf, „und wenn du gleich Viel ausreden und schwätzen kannst, will ich dich dennoch heut nicht ungefressen lassen;" und würget also das unschuldige Lämmlein und fraß es. Hadre nicht mit jemand ohne Ursach, so er dir kein Leid ’ gethan hat (Sprüchw. 3, 30.). Ein bittrer Mensch trachtet Schaden zu thun; aber es wird ein grausamer Engel über ihn kommen (Sprüchw. 17, 11.). 22. Peter Romming, der Thierquäler. Peter Romming, der Sohn eines wohlhabenden Bauern, war durch die Schuld seiner Eltern schon in früher Jugend so verwildert, daß es seine Freude war, Thiere zu quälen. Jeden Sperling, den er fangen konnte, marterte er langsam zu Tode, jedem Käfer, den er fand, riß er die Flügel aus, Würmer, Schmetterlinge, Fliegen, Frösche zerhackte er, um sich an ihren Schmerzen zu weiden. Katzen und kleinen O Hunden schnitt er Schwanz und Ohren, ja oft zwei Beine W ab, oder begoß sie mit siedendem Wasser, und ihr Geheul war seine Lust. Die Vogelnester zerstörte er und quälte die Jungen zu Tode. Konnte er die Alten fangen, so rupfte und spießte er sie lebendig und freute sich, wenn sie erbärm- lich zappelten. Dies trieb er bis in sein dreißigstes Jahr; ß da verdingte er sich bei einem Bierbrauer. Eines Tages fiel sein Hut in eine Kufe, in welcher gerade das Bier siedete. Er wollte ihn wieder heraus holen, bekam aber das Ueber- gewicht und stürzte selbst hinein. Zum Glück hatte er mit den Händen noch den Rand der Kufe ergriffen und konnte um Hülfe schreien. Man zog ihn heraus, aber seine Füße waren im siedenden Biere ganz verbrannt. Lange lag er . unter unbeschreiblichen Schmerzen. Er brüllte vor Qualen ^ und fluchte schrecklich. Nach einiger Zeit hörte er jedoch auf. zu fluchen, wurde in sich gekehrt und bat um einen Geist- lichen, dem er mit verzweifelnder Reue bekannte: „Ich habe Sünden begangen, die nie wieder gut gemacht werden kön-
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