Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 275

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
275 bekommst du denn für deine Arbeit?" fragte der König wei- ter. — „Acht gute Groschen;" antwortete der Bauer. — „Aber wozu," sprach der König, „wendest du denn diese acht Groschen an?" — „Wozu ich sie anwende? das will ich dem Herrn wohl sagen: Zwei Groschen sind für mich und mein Weib zur Nahrung, mit zweien bezahle ich Schulden, zwei lege ich auf Hoffnung an, und zwei verschenke ich." Der König ließ sich die Antwort des Bauers wohl ge- fallen, doch verstand er sie wicht ganz und forderte noch eine nähere Erklärung. Der Bauer gab sie folgendermaßen: „Was die zwei Groschen zu meiner Nahrung betrifft, das versteht sich von selber; mit den zwei andern, mit denen ich Schul- den bezahle, ist es so: ich habe zu Hause noch Eltern, die sehr alt und schwach sind, und also nichts mehr verdienen können; weil sie mich aber in meiner Jugend er- nährt und erzogen haben, so binich ja schuldig, sie nun auch zu ernähren; und diese Schuld trage ich täglich mit zwei Groschen ab. Das dritte Paar Groschen, die ich auf Hoffnung anlege, wende ich auf Unterricht und Erziehung meiner Kinder; indem ich hoffe, daß sie dann auch einmal, wenn ich nicht mehr arbeiten kann, mich ernähren werben. Mit den letzten zwei Groschen aber, die ich ver- schenke, ernähre ich aus brüderlicher Liebe meine beiden armen und kränklichen Schwestern." Der König war sehr vergnügt über die schöne Anwen- dung, die dieser fleißige und redliche Bauer von seinem Tage- lohne machte, und beschenkte ihn so reichlich, daß derselbe aus einem armen Bauer ein wohlhabender wurde. Der Bauer aber freute sich und dankte Gott, daß er nun seinen armen Eltern und seinen kranken Geschwistern noch mehr Gutes thun, und seine Kinder noch sorgfältiger erziehen konnte, als bisher. Lasset uns Gutes thun, und nicht müde wer- den; denn zu seinerzeit werden wir auch ernten ohne Aufhören (Gal. 6, 9.). 28. Königliche Kinderzucht. Der kleine Prinz von Wales (sprich Wähls), der älteste Sohn der mächtigen Königin Viktoria von England (er ist am 9. November 1841 geboren), stand eines Tages in ei- nem Zimmer des königlichen Landsitzes am Fenster, dessen Scheiben bis hinunter auf den Fußboden reichten. Er sollte seine Lection auswendig lernen, schaute aber hinaus in den Garten und spielte mit seinen Fingern an den Scheiben. 18*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer