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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 278

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
278 leins Schreibzeug wäre. Also schrieb erbos Recept und be- lehrte die Frau, in welche Apotheke sie es schicken müsse, wenn das Kind heim komme, und legte cs auf den Tisch. Als er aber kaum eine Minute fort war, kam der rechte Doctor auch. Die Frau verwunderte sich nicht wenig, als sie hörte, er sei auch der Doctor, und entschuldigte sich, es sei schon einer dagewesen und habe ihr Etwas verordnet, und sie habe nur auf ihr Büblrin gewartet. Als aber der Doctor das Recept in die Hand nahm und sehen wollte, wer bei ihr gewesen, und was für einen Trank oder was für Pillen er ihr verordnet habe, erstaunte er auch nicht wenig, und sagte zu ihr: „Frau, ihr seid einem guien Arzte in die Hände ge- fallen ; denn er hat euch fünf und zwanzig Goldstücke ver- ordnet, beim Zahlamte zu erheben, und unten an steht Jo- seph, wenn Ihr ihn kennt. Eine solche Arzenei hatt' ich Euch nichr verschreiben können." Da that die Frau einen Blick gegen den Himmel und konnte Nichts sagen vor Dankbar- keit und Rührung, und das Gelb wurde hernach richtig und ohne Anstand von dem Zahlamte ausgezahlt, und der Doc- tor verordnete ihr einen Trank; und durch die gute Arzenei und durch die gute Pflege, die sie sich jetzt verschaffen konnte, stand sie in wenig Tagen wieder auf gesunden Beinen. Also hat der Doctor dle kranke Frau geheilt, und der Kaiser die arme. Hebel. 30. Geiz ist die Wurzel alles Uebels. Wenn im Winter die Fenster gefroren sind, dann drücken die Kinder wohl manchmal Geldstücke in den Reif und in das Eis und nehmen sie wieder ab. Jedes Geldstück läßt dann sein Wappen oder seine Schrift auf dem Eise zurück. Solch Fenster sieht dann gar bunt aus, und auf einer Scheibe commandiren viele Potentaten. Eben so sieht auch das Herz eines Geldgierigen aus. Jeder Thaler und Friedrichsd'or hat sein Wappen'zurückgelassen. Aber es komniandirt doch nur ein Polentat darin, näinlich Desideritis oder Gierharb l. Das ist aber ein gar strenger Herr. Wenn die Güter verloren gehen, dann stößt er häufig seinen Unterthanen das Herz ab. Die Jahre 1779, Nu und 81 stehen uns noch als Was- ser- und Hungerjahre im Gedächtniß, uns freilich nur durch Hörensagen; unsern Großeltern standen sic aber aus Erfah- rung darin. In jenen Jahren lebte in den Odergegendcn ein Mailn, deß Feld war Höhenland und hatre gut getra- gen. Uud sein Feld war groß, so daß er eine gewaltige
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