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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 297

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
297 Als er nun wieder horchte, erscholl aus der Ferne der Don-» ner' eines aufsteigenden Gewitters; da war ihm, als ver- nähme er die Stimme des göttlichen Gerichtes. Nun stand er plötzlich auf, eilte nach Hause und gebot seinen Knechten, die arme Wittwe wieder in's Haus zurück- zuführen. Aber sie war sammt ihren Kindern in den Wald gegangen und nirgends zu finden. Unterdeß zog das Ge- witter herauf und es donnerte und fiel ein gewaltiger Re- gen. Pohl aber war voll Unmuth und hatte keine Ruhe, wo er auch ging und wo er auch saß. Am andern Tage vernahm er, das kranke Kind sei im Walde gestorben, und die Mutter mit den andern hinweggezogen. Da ward ihm sein Garten sammt dem Saale und Polster zuwider, und er genoß nicht mehr die Kühlung des rauschenden Stromes. Bald danach fiel er in eine Krankheit, und in der Hitze des Fiebers vernahm er immer des Schilfes Gelispel, und den rauschenden Strom, und das dumpfe Tosen des aufsteigen- den Wetters. Also verschied er. Nach Krummach». 46. Der Husar in Neiße. Als im Anfang der französischen Revolution die Preu- ßen mit den Franzosen Krieg führten, und durch die Pro- vinz Champagne zogen, dachten sie nicht daran, daß sich das Blattlein wenden könnte und daß der Franzos noch im Jahr 1800 nach Preußen kommen, und den ungebetenen Besuch wett machen werde, denn nicht Jeder führte sich auf, wie es einem braven Soldaten in Feindesland wohl an- steht. Unter Andern drang damals ein brauner preußischer Husar, der ein böser Mensch war, in das Haus eines fried- lichen Mannes eur, nahm ihm all' sein baares Geld, so viel war, und viel Geldwerth, zuletzt auch noch das schöne Bett mit nagelneuem Ueberzug, und mißhandelte Mann und Frau. Ein Knabe von acht Jahren bat ihn knieend, er möchte doch seinen Eltern nur das Bett wieder geben. Der Husar stößt ihn unbarmherzig von sich. Die Tochter lauft ihm nach, halt ihn am Dollmann fest, und fleht um Barmherzigkeit. Er nimmt sie und wirft sie in den Sod- brunnen, der im Hofe steht, und rettet seinen Raub. Nach Jahr und Tag bekommt er seinen Abschied, besetzt sich in der Stadt Neiße in Schlesien, denkt nimmer daran, was er einmal verübt hat, und meint, es sei schon lange Gras darüber gewachsen. Allein, was geschieht im Jahr 1806? Die Franzosen rücken in Neiße ein; ein junger Ser-
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