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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 300

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
300 Einst spottete ein Offizier darüber, daß Bauern bei einem Rittmeister zu Tische säßen. „Wie sollte ich nicht die ersten Wohlthäter meines Lebens dankbar achten?" war seine Antwort. „Ehe ich des Königs Rittmeister wurde, war ich ihr Kind." Der brave General von Ziethen hörte von diesem Vor- falle, und bat sich selbst nach einiger Zeit mit mehreren Vor- nehmen bei dem Rittmeister zu Gaste. Die Eltern des Letz- tem wünschten dies Mal selbst, nicht am Tische zu erschei- nen, weil sie sich verlegen fühlen würden. Als man sich setzen wollte, fragte der General: „Aber Kurzhagen, wo sind Ihre Eltern? Ich denke, Sie essen mit ihnen an einem Tische." Der Rittmeister lächelte und wußte nicht sogleich zu antworten. Da stand Ziethen auf und holte die Eltern selbst herbei, sie mußten sich rechts und links an seine Seite setzen, und er unterhielt sich mit ihnen auf's Freundlichste. Als man anfing Gesundheiten auszubringen, nahm er ein Glas, stand auf und sprach: „Meine Herren, es gilt dem Wohlergehen dieser braven Eltern eines verdienstvollen Sohnes, der es beweist, daß ein dankbarer Sohn mehr werth ist, als ein hochmüthiger Rittmeister!" Später fand der General Ge- legenheit, dem Könige von der kindlichen Achtung zu erzäh- len, welche der Rittmeister seinen Eltern erwies, und Frie- drich Ii. freute sich sehr darüber. Als Kurzhagen einst nach Berlin kam, wurde er zur königlichen Tafel gezogen. „Hör' Er, Rittmeister," fragte der König, um seine Gesinnung zu erforschen, „von welchem Hause stammt Er denn eigentlich? wer sind Seine Eltern?" „Ew. Majestät," antwortete Kurz- hagen ohne Verlegenheit, „ich stamme aus einer Bauern- hütte, und meine Eltern sind Bauersleute, mit denen ich das Glück theile, was ich Ew. Majestät verdanke." „So ist's recht!" sagte der König erfreut; „wer seine Eltern achtet, der ist ein ehrenwerther Mann; wer sie ge- ring schätzt, verdient nicht geboren zu sein." Ephes. 6, 2. Ehre Vater und Mutter, das ist das erste Gebot, das Verheißung hat. Pustkuchc».G,anzvw. 48. Die gute Mutter. Im Jahre 1796, als die französische Armee nach dem Rückzug aus Deutschland jenseit hinab am Rhein lag, sehnte sich eine Mutter in der Schweiz nach ihrem Kinde, das bei der Armee war und von dem sie lange Nichts erfahren hatte,
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