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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 349

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
349 tnet schnureben gemacht. Was da meine kleinen Geschwister ein Fest hatten, wie sie vor Jubel zwanzig Mal öfter, als sonst, die Kammer aus und ein sprangen, und wie Meister Hämmerlein bei seinem Glase Wein, das ihm mein Bater gab, über die Kinderfreude, die er angestiftet hatte, schmun- zelte, seh ich noch immer vor Augen. „Aber, was sagte denn Frau Hämmerlein zu den Frohn- diensten ihres Mannes? War sie zufrieden damit? oder hatte der Sonderling gar keine Frau?" Ja wohl hatte er eine, und zwar eine Frau, die nicht aus seiner Rippe, son- dern aus seinem Herzen gemacht schien. Ich muß Euch doch auch erzählen, wie er zu ihr gekommen ist. Nicht lange nach seiner Anstellung ging Meister Häm- merlein in den Wald, um Holz sich anweisen zu lassen. Auf dem Heimwege stieß er auf eine alte buckligte Frau. „Und Die hat er doch nicht geheirathet?" Warum nicht gar? Laßt mich doch erst ausreden! Die alte Frau trot- telte gar emsig hinter einem jungen, hübschen und wohl- gekleideten Mädchen her, das eine Bürde Brechholz auf dem Rücken trug. Meister Hämmerlein, der Beide nicht kannte, grüßte sie freundlich; aber mit besonderem Wohl, gefallen ruhte sein Auge auf der schönen Tochter, wofür er das Mädchen hielt. Er ließ sich mit ihnen ins Gespräch ein, und zu seiner nicht geringen Verwunderung erfuhr er, daß die alte Frau das Mädchen auch nicht einmal dem Namen nach kannte. „Das gute Ding kam hinter mir her," sagte die Alte, „und sah, daß mir die Bürde so schwer war. Ich lehnte mich gerade an einen Baum und schnaufte ein Wenig aus. Da nahm mir das liebe Kind den Huckepack ab, und will ihn bis ins Dorf tragen." Das war ein Zug nach dem Herzen und für das Herz unsers Meisters Häm- merlein! „Ach! das ist brav!" sagte er und klopfte freund- lich dem Mädchen auf die Schulter. „Das ist auch der Rede-werth!" sagte dieses ganz verschämt. „Ich bin noch jung und stark, und das alte Mütterchen ist schwach. Ob ich den Weg leer gehe, oder das Bischen Holz trage!" — Das war neuer Liebeszunder für unsern Meister Hämmerlein. Er mußte nun Alles wissen, was das gute Mädchen betraf. Zu seiner Freude erfuhr er, daß es nur anderthalb Stunden von ihm wohnte, und eine Base in seinem neuen Wohnorte besuchen wollte. — Die weitere Bekanntschaft wurde gesucht und gemacht, und — kurz und gut — Meister Hämmerlein und Käthchen wurden ein glückliches Paar. Der Pfarrer
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